Die kleinen Retter im Gepäck: Was in der Reiseapotheke nicht fehlen darf

Sommer, Sonne, Strand – das optimale Urlaubsprogramm ist einfach. Wären da nicht Kopfschmerzen oder ein heimtückischer Sonnenbrand. Christof van Dellen, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer, weiß, wie die Reiseapotheke richtig zu befüllen ist.
Von Lena Gruber
Schruns Vorbereitung ist das Um und Auf, wenn es um den langersehnten Urlaub geht. Ist das Reiseziel klar, die Buchung getätigt und das Kofferpacken im Gange, machen sich viele Menschen auch Gedanken darüber, welche Medikamente sie in ihrem Gepäck verstauen sollen. Apotheker Christof van Dellen weiß, was in die Reiseapotheke gehört.
Grundausstattung
„Menschen, die aufgrund einer Erkrankung auf Medikamente angewiesen sind, sollten sich bereits vor Antritt der Reise mit einem Notvorrat eindecken“, informiert Christof van Dellen, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer. Dabei sollen lieber zu viele Medikamente eingepackt werden als zu wenig. „Es kann immer wieder einmal vorkommen, dass ein Flug abgesagt wird“, so der Apotheker. Außerdem empfiehlt van Dellen über seine Schwachstellen nachzudenken. Ist eine Person beispielsweise anfällig für Halsschmerzen, soll auch darauf geachtet und die entsprechenden Präparate eingepackt werden.

Generell dürfen Schmerzmittel und auch fiebersenkende Mittel im Gepäck nicht fehlen. „Auch entsprechendes Verbandsmaterial für kleinere Wunden, wie Pflaster, sind sicherlich eine gute Idee“, weiß der Präsident der Apothekerkammer.

Ich empfehle auf jeden Fall etwas gegen Durchfallerkrankungen einzupacken. Das Essen in anderen Ländern, vor allem ungewaschene Salate und Öl, führen oftmals zu Reisedurchfällen.
Mag. pharm. Christof van Dellen, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer
Wer einen Urlaub in den Süden plant, dem empfiehlt der Apotheker das Ablaufdatum des Sonnenschutzes regelmäßig zu kontrollieren, um mögliche Überraschungen bei der Ankunft zu vermeiden. Ein Mittel als Schutz für die Zeit nach dem Sonnenbrand bietet Feuchtigkeit für die ausgetrocknete Haut. Speziell das Meerwasser und der Sand lassen die Haut gerne austrocknen. „Es kommt immer darauf an, wohin die Reise geht. Je nachdem muss die Apotheke für die Ferien angepasst werden“, informiert van Dellen. Ein Mückenschutz oder auch Präparate gegen allergische Reaktionen sind aber laut dem Apotheker nie verkehrt.

Reisen mit Kindern
Besonders bei Kleinkindern sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht direkt der Sonne ausgesetzt sind. Das betrifft vor allem die Mittagshitze. „Kinder sollten genug trinken und immer eine Kappe aufhaben“, so van Dellen. Das Einschmieren mit für Kinder geeigneter Sonnencreme sei wichtig, um etwaige Sonnenbrände zu vermeiden.

Impfung
Vor Reiseantritt lohnt es sich außerdem, den Impfpass zu kontrollieren, um fehlende Impfungen aufzufrischen. Die Kontrolle kann sowohl in der Apotheke als auch vom Hausarzt vorgenommen werden. „Für Personen, die eine Reise ins Ausland planen, empfehle ich die Tetanus-Impfung. Sie bietet Schutz vor Wundstarrkrampf“, weiß der Apotheker. Aber auch eine Auffrischung von Hepatitis A kann Schutz bieten. „Hepatitis A wird oftmals unterschätzt, denn es kann bereits durch Meeresfrüchte oder auch ungewaschenen Salat übertragen werden“, warnt der Vorarlberger Apothekerkammerpräsident.
Auch die österreichische Apothekerkammer informiert über die Themen Reisevorsorge und Impfungen:
https://www.apothekerkammer.at/aktuelles/news/reiseapotheke