So bedrohlich kann die neue Corona-Variante „Pirola“ werden

In Deutschland sorgt die Omikron-Subvariante für Unruhe. Bei uns spielt sie – noch – keine Rolle.
Darum geht’s:
- Omikron-Subvariante sorgt in Deutschland für Unruhe
- Experte sieht keine dramatische Situation in Österreich
- Anstieg der Infektionszahlen durch Jahreszeitenwechsel erklärt
Schwarzach Das deutsche Massenblatt Bild berichtet von einem dramatischen Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in der Eifel. „Politiker rufen nach Masken. Und in Israel checken Kliniken jetzt neue Patienten per PCR-Test auf das Virus. Geht es wirklich wieder los?“, fragt das Medium.
Armin Fidler (65), Gesundheitsexperte des Landes Vorarlberg, sieht die Situation nicht so dramatisch. „Natürlich lässt etwa die Corona-Erkrankung des Vizekanzlers aufhorchen. Aber unsere Bevölkerung ist gegenüber dem Virus nicht jungfräulich aufgestellt. Impfungen und die zahlreichen Infektionen haben eine Resistenz erzeugt. Es besteht kein Grund zur Panik.“

Zahlen steigen
Freilich räumt der Gesundheitswissenschaftler ein, dass die Infektionszahlen langsam wieder steigen und eine Auffrischungsimpfung natürlich empfehlenswert sei. Die Vorteile einer frischen Immunisierung seien offensichtlich. „Auch wenn eine Ansteckung nicht zwingend immer vermieden werden kann, so ist der Krankheitsverlauf eines Geimpften doch allemal milder“, verweist Fidler auf die bekannten Vorzüge einer Immunisierung via Injektion.

Die von einem niedrigen Niveau ausgehende leichte Steigerung der Infektionszahlen erklärt sich Fidler durch den nun beginnenden Jahreszeitenwechsel, der dem Virus mehr behage. Dafür gibt es verschiedene Gründe. „Wenn etwa die Trockenheit in Räumen auch Nasenschleimhäute trocknen lässt, gelangt das Virus leichter in den Körper“, nennt Fidler ein Beispiel. Aus Sicht des Experten beruhigend: „Alle derzeit auftretenden Varianten stammen von Omikron ab. Es gibt keinen neuen, gefährlichen Stamm.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von APA Livecenter angezeigt.
Kein eindeutiger Trend
Christoph Scheffknecht, Leiter des Umweltinstituts und als solcher in Kenntnis der aktuellsten Ergebnisse des Abwasser-Monitorings, hat ebenfalls keine wirklich beunruhigenden Neuigkeiten zu berichten. „Die Virenlast im Abwasser der sechs untersuchten Vorarlberger Kläranlagen ist im Vergleich zum Juni höher, aber noch auf niedrigem Niveau. Ein eindeutiger Trend nach oben oder unten kann derzeit nicht festgestellt werden. Die Omikron-Subvariante XBB ist weiterhin klar dominant, wobei die Untervariante EG.5.1 mit 57 Prozent den höchsten Anteil hat.“

Pirola noch nicht entdeckt
Die Pirola-Variante BA.2.86 wird vom Umweltinstitut Vorarlberg als „von Interesse“ qualifiziert. Das unterscheidet sich von der Einstufung „besorgniserregend“, liegt allerdings auch eine Stufe über der Kategorisierung „unter Beobachtung“.
Noch wurde die Pirola-Variante in Vorarlberg nicht festgestellt. „Unsere aktuellsten Daten sind mittlerweile jedoch mehr als zwei Wochen alt. Es kann schon jetzt anders ausschauen“, will Scheffknecht betont wissen.