“Keine Rechtfertigung, einen Menschen umzubringen”: Mahnwache vor dem Krankenhaus

Etwa 50 Menschen sind am Montag zusammengekommen, um gegen Abtreibungen zu demonstrieren.
Darum geht’s:
- Rund 50 Personen versammeln sich vor dem Landeskrankenhaus Bregenz zu einer Mahnwache gegen Abtreibungen
- Verein Miriam setzt sich für ungeborene Kinder und betroffene Frauen ein
- Kritik an Entscheidung der Landesregierung, Abtreibungen im Krankenhaus vorzunehmen
Bregenz Keine Lautsprecher, keine Sprechchöre, keine Reden – dafür Plakate, Banner und vor allem Gebete. Sie beteten den Rosenkranz, das Vater unser und brachten freie Bitten vor. Etwa 50 Menschen sind am Montagmorgen zu einer einstündigen Mahnwache vor dem Landeskrankenhaus Bregenz zusammengekommen, um einmal mehr gegen Abtreibungen im Krankenhaus ein Zeichen zu setzen.
“Wir vertreten das Anliegen der ungeborenen Kinder und geben ihnen eine Stimme, aber auch den Frauen und Männern, die dann an der Abtreibung leiden”, erklärt Marlies Pal. Sie ist Geschäftsführerin des Vereins Miriam, der Schwangere begleitet und sie berät. Überrascht hatte Pal und Co. die Entscheidung der Landesregierung, Abtreibungen künftig doch im Krankenhaus vorzunehmen. Sie fühlten sich vor den Kopf gestoßen, da der Landeshauptmann das ja immer ausgeschlossen habe.


Kritik an Abtreibungen im Krankenhaus
“Das Krankenhaus ist ein Ort, an den Menschen zur Gesundheit gebracht werden. Das Leben wird dort erhalten”, sagt Christoph Alton. Es sei undenkbar, sich vorzustellen, dass im einen Zimmer ein Kind im Mutterschoß getötet wird und im anderen Zimmer das Leben von Mutter und Kind gerettet werde. Undenkbar sei auch, was dem Personal zugemutet werde. “Abtreibungen gehören niemals als Gesundheitsleistung definiert oder mit Steuergeldern finanziert”, sagt Alton. Pal und Alton betonen: “Wir sind Lebensschützer und keine Abtreibungsgegner.”


Die Menge der Demonstrierenden ist bunt gemischt. Da sind Vertreter der Kirche, Senioren und junge Familien. “Ein Mensch ist in den ersten drei Monaten in der Schwangerschaft auch schon ein Mensch und es sehr traurig ist, wenn solche Menschen sterben”, sagt die Ärztin Clarina Fussenegger. Sie hat selbst drei Kinder und war schockiert von der Entscheidung der Landesregierung. “Es gibt keine Rechtfertigung, einen Menschen umzubringen”, betont sie. Und aus ihrer Sicht tue man genau das, wenn man den Menschen aus der Gebärmutter heraushole.

Auch Maria Huber, Mama von drei Kindern und Krankenschwester, hat sich der Mahnwache angeschlossen. “Ich möchte nicht, dass in den Krankenhäusern Personal früher oder später in die Lage kommt, beim Schwangerschaftsabbruch mitzuarbeiten.” Sie findet, dass, wenn der Tod in die Frau hineinkomme, das niemals zum Wohl der Frau sein könne. Huber berichtet von Bekannten, die im jungen Alter abgetrieben haben, und auch Jahrzehnte später noch darunter leiden.
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Verein unterstützt Schwangere
Die beiden sind sich einig, dass Frauen und Familien besser aufgeklärt und unterstützt werden müssen. Finanziell, beratend und das sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt.
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Das ist das Ziel des Vereins Miriam. Die Verantwortlichen haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Landesregierung ihren Entschluss revidiert. “Wir möchten einfach aufzeigen und auch der Politik mitteilen, dass wir weiterhin auf der Seite von allen drei Personen stehen, die in einem Schwangerschaftskonflikt drinnen stecken, nämlich die Frau, der Mann und das Kind”, sagt Pal.