Wieder auf Hochglanz gebracht

Nach verheerendem Hochwasser wurde das Bad Rothenbrunnen samt Umgebung neu hergerichtet.
Sonntag Aufwendig hat Lorenz Bitsche in den letzten 15 Jahren das alte Kurhaus Bad Rothenbrunnen bei Sonntag hergerichtet, bis das starke Hochwasser in 2019 und 2020 vor allem die Kellerräume in Beschlag genommen hatte und große Schäden anrichtete. „Das Wasser mit dem ganzen Schotter ist bei Starkregen ins Haus eingedrungen“, erinnert sich Bitsche an das letzte Jahr zurück. Wo einst Wiese war, türmten sich Steine aufeinander.
Damit das nicht noch einmal passiert, wurden im Herbst Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen und die Umgebung mit Unterstützung vom Bund, von der Gemeinde und der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wieder „auf Hochglanz gebracht“, sagt Bitsche. Eine eineinhalb Meter hohe und bis zu 80 Meter lange Schutzmauer aus Natursteinen aus dem Bregenzerwald soll in Zukunft das denkmalgeschützte Kurhaus vor Hochwasser schützen. Die Mauer werde sich laut Bitsche harmonisch in die Umwelt einfügen. Auch das Haus wird gerade teilweise saniert. Bis zum Saisonstart Mitte Mai sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Das Kurhaus Bad Rothenbrunnen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 15. Jahrhundert nutzte laut einer Sage der Feldkircher Stadtarzt Dr. Ulrich Ellenbog das rote Heilwasser von Rothenbrunnen. Das Kloster Weingarten hatte 1648 das Bad gekauft, während des Ersten Weltkriegs ging die Heilquelle dann in Privatbesitz über und war somit für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Erst 1954 wurde es nach einem weiteren Verkauf wieder als Ferien- und Ausflugsziel angepriesen. Lorenz Bitsche rettete das Haus 2005 schließlich vor dem Verfall und baute ein neues, unterirdisches Wasserkraftwerk. Mitunter wurden diese Hochdruckleitungen vom Hochwasser mitgerissen und mussten im Zuge der Aufräumarbeiten ebenfalls erneuert werden.
Mehr Parkplätze
Auch der 15-minütige Verbindungsweg vom Parkplatz zum Bad Rothenbrunnen, das heute ein Restaurant mit Gastgarten, aber auch ein Seminarraum und Hotel ist, wurde durch das Hochwasser komplett weggespült und musste neu angelegt werden. „Die Parkplatzsituation wird in diesem Zuge stark verbessert“, berichtet Bitsche. Von ursprünglich circa 20 Parkplätzen wird es in Zukunft bis zu 50 Parkplätze geben.
Neben Bad Rothenbrunnen können Gäste auch noch im Alpen-Chalet Partnom übernachten, hoch oben im Großen Walsertal. Zwölf Betten in sechs Zimmern stehen den Gästen dort zu Verfügung, inklusive einem Wellness- und Saunabereich im Untergeschoß sowie einer Whiskey- und Zigarrenlounge im Obergeschoß. Jedes Zimmer verfügt über ein separates Badezimmer. Die meisten Gäste bleiben ein Wochenende lang im Chalet, werden dort exklusiv bekocht und haben hochwertige Getränke zur Auswahl. Sogar ein Zimmermädchen und eine Bedienung stehen ihnen zur Seite. „Sie werden dort luxuriös betreut“, sagt Lorenz Bitsche.
Von historisch zu modern
Man kann auch die zwei Locations an einem Wochenende ausprobieren, zuerst in Bad Rothenbrunnen nächtigen und am Folgetag auf das Alpen-Chalet hinaufwandern. Die geführte Wanderung dauert circa drei Stunden. Nach einer zweiten Nacht im Alpen-Chalet können die Urlauber dann weiter zur Alpe Laguz gehen und von dort aus wieder ins Tal absteigen. „Die Tour startet in einem alten, geschichtsträchtigen Haus und führt zu einem topmodernen Chalet mit einer grandiosen Aussicht“, schwärmt Bitsche. „Und das immer verbunden mit bester Kulinarik.“ Während Bad Rothenbrunnen nur von Mai bis Oktober geöffnet hat, kann man das Chalet im Sommer wie Winter buchen. VN-JUN


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