Großer Andrang

HE_Blude / 11.05.2022 • 13:01 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Gruppe hier gibt es erst seit zwei Monaten, doch am Fels klettere ich schon seit mehreren Jahren. Laurin Hoch, 10 Jahre alt, aus Bludenz

Die Gruppe hier gibt es erst seit zwei Monaten, doch am Fels klettere ich schon seit mehreren Jahren.
Laurin Hoch, 10 Jahre alt, aus Bludenz

Wer einen Kletterkurs machen möchte, muss lange warten.

Nüziders Die zehn Meter hohe und zehn Meter breite neue Kletterwand ist ein Schmuckstück im neuen Bildungscampus Nüziders. Hier trainieren die Nachwuchskletterer des Alpenvereins Bludenz und der Naturfreunde. Geplant hat die Kletterwand der Architekt des Bildungscampus, geschraubt und bezahlt der Alpenverein zusammen mit den Naturfreunden. 25 Routen bestücken nun die Kletterwand, die zusammen mit dem Bildungscampus letztes Jahr eröffnet wurde und an der nun das Jugendteam des AV Bludenz trainiert. Die acht Gruppen (8- bis 16-Jährige) des AV Bludenz werden von insgesamt 17 Betreuern beaufsichtigt.

Lange Wartelisten

Werner Jenny ist einer von den Betreuern. „Es ist nicht einfach, Leute zu finden, die das ehrenamtlich betreiben wollen.“ Er hat die Acht- bis Zehnjährigen unter sich, die erst vor zwei Monaten mit dem Kletterkurs angefangen haben. Die meisten bleiben am Ball. Die Wartelisten sind lang. Viele warten mehrere Jahre auf einen der heiß begehrten Plätze. Einige Eltern melden ihre Kinder schon mit drei Jahren an, damit sie mit sechs Jahren auch wirklich mit dem Kurs beginnen können. „Der Andrang ist groß“, weiß der erfahrene Kletterer. Vor allem deswegen, weil nicht viele Einrichtungen solche Kurse innerhalb der Schulzeit anbieten.

Die Gruppengrößen werden bewusst klein gehalten. Maximal zehn Kinder pro Gruppe werden unterrichtet und betreut, „um eine bessere Qualität herzubringen“, erklärt Werner Jenny. Im Winter wird in der Halle trainiert, im Gymnasium Bludenz, in der K1 oder in der Klimmerei. Im Sommer kommen die Kinder in den Genuss des Felskletterns. Der Hängende Stein in Nüziders eignet sich dafür hervorragend, doch auch andere Klettergebiete in der Umgebung werden aufgesucht.

Vor 18 Jahren hat Werner Jenny als Trainer des Jugendteams des AV Bludenz begonnen. Damals wollte er einfach nur seine eigenen Kinder für die Klettergruppe anmelden und hat nebenbei seine Hilfe angeboten, die dankend angenommen wurde. Seitdem trainiert er Kletterneulinge mit dem Ziel, sie fit für das Felsklettern zu machen. Nur eine von den acht Gruppen ist eine Kadergruppe. Beim eineinhalbstündigen Kletterunterricht wird neben der Seil- auch die Klettertechnik geübt.

Keine Zeit zum Besserwerden

Werner Jenny selbst klettert schon seit 40 Jahren, kommt aber am Fels nicht über den sechsten Schwierigkeitsgrad hinaus. Zum Besserwerden fehlt dem 55-jährigen Elektriker auch schlichtweg die Zeit. Doch wenn er mal Zeit hat, trifft man ihn in den Klettergärten Hängender Stein oder Bürser Schlucht oder im hochalpinen Gelände, denn: „Ich bin eher der Alpinist und mache am liebsten Hochtouren“, sagt Werner Jenny. VN-JUN

Klettertrainer Werner Jenny ist der Gemeinde für diese tolle Klettermöglichkeit sehr dankbar.VN/JUN
Klettertrainer Werner Jenny ist der Gemeinde für diese tolle Klettermöglichkeit sehr dankbar.VN/JUN
Zum ersten Mal geklettert bin ich bei meiner Freundin auf ihrem Geburtstag. Dann habe ich es einfach ausprobiert. Chiara Sagmeister, 9 Jahre alt, aus Vandans

Zum ersten Mal geklettert bin ich bei meiner Freundin auf ihrem Geburtstag. Dann habe ich es einfach ausprobiert.
Chiara Sagmeister, 9 Jahre alt, aus Vandans

Seitdem ich sieben bin, klettere ich. Meine Eltern klettern beide auch und so sind wir zusammen im Urlaub geklettert. Finn Lange, 10 Jahre alt, aus Nüziders

Seitdem ich sieben bin, klettere ich. Meine Eltern klettern beide auch und so sind wir zusammen im Urlaub geklettert.
Finn Lange, 10 Jahre alt, aus Nüziders

Werner Jenny erklärt Finn und Laurin, wie man sich richtig anseilt und sichert.
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