Regionalität und Nachhaltigkeit im Fokus

Wolfgang Mätzler setzte im neuen Haus „Stubat“ seine Vorstellungen um.
Andelsbuch Wenn ein Wälder „zur Stubat“ geht, dann meint er damit einen Besuch bei Freunden, um es sich in der Stube gemütlich zu machen. Das hat Wolfgang Mätzler inspiriert, sein kleines, aber feines Haus „Stubat“ zu nennen.
Werkraumpartner mit im Boot
Vor einigen Jahren stand der gelernte Spitzenkoch vor der Herausforderung, sein Elternhaus zu modernisieren und neu zu strukturieren. Er holte mit Ralph Broger einen Architekten ins Boot, der auf gleicher Wellenlänge agiert und in seinen Planungen und Projekten Regionalität und klimarelevante Überlegungen in den Mittelpunkt stellt.
Regionalität im Fokus
Als nächsten – logischen – Schritt suchte er auch für die Umsetzung ausschließlich Werkraum-Handwerker, mit denen er in enger Zusammenarbeit viele innovative Lösungen entwickelte. So entstanden 14 Zimmer, jedes ein Unikat, das den räumlichen Vorgaben des Hauses angepasst wurde. So unterschiedlich die Zimmer sind, so unterschiedlich ist auch die Aussicht – auf einer Seite geht der Blick in den Vorderwald, mitten drin der Sulzberger Kirchturm, andere Fenster gehen auf die Niedere hinaus und im Süden fällt der Blick auf eine kleine Kapelle und geschichtsträchtigen Boden: „Lange bevor die Räte der Wälder Republik auf der Bezegg tagten, kamen sie hier auf dem Feld gegenüber der Kapelle zusammen, um zu beraten und zu entscheiden – ähnlich den legendären Landsgemeinden in der Schweiz“, erläutert Mätzler bei einem Rundgang durch das Haus.
Auch Firmen und Familien
Zur Kundschaft zählen Urlauber ebenso wie Firmen und Familien, die Seminare oder Feiern organisieren. „Dann mieten sie das ganze Haus und je nach Größe der Gruppe – bis zu 30 Personen sind möglich – sind sie im hauseigenen Raum oder in Räumlichkeiten im nahe gelegenen Haus der Wälder Versicherung.“
Kulinarische Ergänzung
„Stubat“ bietet aber nicht nur Unterkunft, sondern auch kulinarische Schmankerln, denn Gastgeber Wolfgang ist gelernter Koch, war Küchenchef in der Bezauer Post, im Real in Vaduz oder als Gastronomiechef in einem Tophotel in Oberstaufen tätig und tüftelt mit großer Leidenschaft an Produkten für seine Marke „Fairkocht“, die er mit Fug und Recht als „Haubenküche to go“ und als „Geschichten im Glas“ offeriert.
„Der Name ist Programm“, erläutert Mätzler, denn Fairkocht steht für Fairness vom Bauern bis zum Konsumenten. Seine Lieferanten müssen hohe Standards einhalten. „Fairkocht steht auch für reine Naturprodukte – Glutamate, Geschmacksverstärker und Ähnliches sind absolute No-Gos“, betont Mätzler.
Corona als Starthilfe
Bei der Markteinführung stand Corona Pate. „Als damals berichtet wurde, dass neben Klopapier auch Nudeln oder Sugo knapp wurden, sagte ich mir ,jetzt oder nie‘ und ging mit Kalbssugo, Kalbsgulasch und weiteren Produkten auf den Markt – und seither wird die Palette ständig erweitert, wobei auch Wildfang vom Bodensee oder Veganes angeboten wird. Noch ist das Vertriebsnetz auf wenige Feinkostläden – z. B. Käsehaus in Alberschwende oder Käslädele in Schwarzenberg – beschränkt, aber „ich arbeite daran, weitere Partner zu finden“, so der Jungunternehmer. STP

