Schmuckstück in Schlins

Das Energieinstitut ist beim Sanieren ein starker Partner.
SANIERUNG Veronika und Matthias Ammann haben ein altes, sanierungsbedürftiges Haus in Schlins übernommen und in ein schmuckes Einfamilienhaus verwandelt. Ihr Motto lautete dabei: Mit viel Einsatz und Liebe zum Detail wurde Bestehendes bewahrt. Dabei setzte die Familie auf die Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus, die sich als ein Qualitätsnetzwerk aus Planern und Handwerkern versteht und vom Energieinstitut betreut wird.
Sie haben sich dazu entschieden, das sanierungsbedürftige Haus umzubauen anstatt es abzureißen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Veronika Ammann Es kam mir nie in den Sinn, das Haus abzureißen. Das Haus steht schon 150 Jahre hier, befindet sich sozusagen im Familienbesitz und vereint viel Geschichte in sich. Dennoch musste zuerst abgeklärt werden, ob eine Sanierung überhaupt machbar ist. Erst bei der Begehung mit einem Zimmermann hat uns dieser dann gesagt, dass die Substanz gut ist.
Was waren die größten Herausforderungen?
Matthias Ammann Das war, dass man im vornherein nie weiß, was zum Vorschein kommt. Als wir an
einer Stelle in der Außenwand die Eternitschindeln entfernt haben, war ein großes Stück des Holzstrickes nicht mehr vorhanden, sodass man beinahe ins Haus sehen konnte. Das war schon bedenklich in der
tragenden Außenwand. Aber wir konnten die von Holzwürmern und Käfern befallene Stelle herausschneiden und einen neuen Strick einsetzen.
Veronika Ammann Es hatte aber auch einen Vorteil: ein Dendrochronologe, das ist jemand, der das Alter mithilfe der Holzjahresringe bestimmt, untersuchte einen Teil des herausgeschnittenen Holzes und konnte den letzten Ring einer der Fichten auf 1692 datieren. Der gestrickte Teil des Hauses stand bereits einmal in Sulz, wurde dort abgebaut und hier wieder aufgestellt. Das war eine spannende Entdeckung, wie alt dieser Teil des Hauses wirklich ist.
Ursprünglich wurde das Haus mit zwei Kachelöfen geheizt. Jetzt gibt es ein neues Heizsystem. Wie funktioniert es?
Matthias Ammann Das war eine kompliziertere Sache. Es gab unterschiedliche Einschätzungen und wir mussten überlegen, wie wir dieses Haus am besten beheizen. Die Betriebe der Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus hatten dann die passende Lösung für uns. Wir kombinieren jetzt eine Solaranlage mit Heizungseinbindung, eine Bauteilaktivierung und eine Kachelofen-Ganzhausheizung. Diese drei Elemente greifen wunderbar ineinander.
Der bestehende Kachelofen wurde saniert. Äußerlich ist er gleich geblieben, es sind noch die ursprünglichen Kacheln zu sehen. Die Solaranlage am Dach, die schon bei sehr niedrigen Temperaturen startet, erreicht deshalb eine hohe Effizienz. Sie leitet die Wärme über Kupferrohr-Schläuche in die Betonplatten der Bauteilaktivierung. Das Erdreich erwärmt sich bis Ende des Sommers auf etwa 29 Grad in zwei Metern Tiefe. Die Betonplatten, das Erdreich und die Mauern geben die Wärme, die Sie gespeichert haben, kontinuierlich ans Haus ab. Außerdem wurden noch etwa zehn Quadratmeter Wandheizungs-Elemente aus Lehm angebracht, die die Zimmer beheizen. Wir können alles einfach regulieren und in der Übergangszeit brauchen wir fast nur die Wärme, die abgestrahlt wird. Dank dieses ausgeklügelten Systems benötigen wir wenig Holz und haben durchgehend angenehme Temperaturen.
Wie sieht es sonst im Bereich Energieeffizienz aus, wurden weitere Maßnahmen gesetzt?
Veronika Ammann Außen wurde alles neu gedämmt, das Dach auch innen. Wir haben vierfachverglaste Fenster, die ganze Elektrik ist neu und natürlich haben wir überall LED-Beleuchtung.
Würdet ihr euch nochmals für eine Sanierung entscheiden?
Matthias Ammann Im Nachhinein gesehen war es eine Strapaze, vor allem neben der Arbeit, mit den Kindern, wir haben auch woanders gewohnt und mussten hin- und herpendeln. Immerhin dauerte die Sanierung etwa ein Jahr. Aber wenn man das Ergebnis sieht, würden wir es sofort wieder so machen. Wir fühlen uns sehr wohl hier, es ist sehr schön geworden und wir erhalten auch viele positive Rückmeldungen.

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