Der Turm ist ein Wahrzeichen Bezaus

HE_Brege / 26.04.2023 • 15:47 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Kirche liegt im Ortskern Bezaus und wird von einem kleinen Friedhof umgeben. Das imposante Gebäude steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Die Kirche liegt im Ortskern Bezaus und wird von einem kleinen Friedhof umgeben. Das imposante Gebäude steht mittlerweile unter Denkmalschutz.

Nach Umbauten, Zubauten und sogar nach einem Abriss ist heute St. Jodok die größte Kirche im Bregenzerwald.

Bezau Am heutigen Standort der Bezauer Pfarrkirche St. Jodok befand sich bereits im 14. Jahrhundert eine gotische Kapelle, die dem heiligen Jodok geweiht war. Bezau war einst eine Filiale von Egg. 1494 wurden schließlich eine Kirche und ein dazugehöriger Friedhof eingeweiht. Drei Jahre später war Bezau eine eigene Pfarre. Durch einen höheren Turm, Gebäudeerweiterungen und mehrere Glocken wurde die Kirche 1771 baulich vergrößert und 1821 renoviert. Einige Jahre später wurde die Kirche für die vielen Gemeindemitglieder dennoch zu klein. Außerdem befand sich das Gebäude in einem maroden Zustand, weshalb man sich für einen Abriss entschied. Unter Pfarrer Martin Schwärzler entschloss sich die Gemeinde im Jahr 1907 zum Bau einer neuen Kirche. In den Jahren 1907 und 1908 errichtete der Schweizer Architekt Albert Rimli einen prunkvollen Neubau der Pfarrkirche St. Jodok.

Der untere Teil des Turmes stammt noch von der alten Pfarrkirche – damals zierte ein Zwiebelhelm den Turm. Im Zuge des Baus wurde eine der alten Kirchenglocken aus dem 18. Jahrhundert wieder eingesetzt.

Ansprechendes Stahlgeläute

Die immerwährenden Bewohner des Turmes sind Josef, Katharina, Antonius und Anna-Maria – die vier Glocken mit einem stolzen Gewicht. Unter Glockenliebhabern gilt das Bezauer Geläute als eines der besonders ansprechenden Stahlgeläute im Land. Zusätzlich hängt oberhalb des Uhrwerkes im Dachreiter des Turmes eine fünfte Glocke, die Totenglocke aus 1716. Er gilt als eines der Wahrzeichen des Bregenzerwälder Hauptortes und der Marktgemeinde Bezau – der rund 53 Meter hohe Kirchturm. Wegen ihrer Größe und Pracht wird die Kirche von den Einwohnern liebevoll als „Dom“ bezeichnet. Der Turm wurde 2017 für über 180.000 Euro renoviert. Möglich wurde das durch den starken Zusammenhalt in der Gemeinde. Ein großer Teil der Renovierungskosten musste von der Pfarre selbst aufgebracht werden. Benefizkonzerte und Spendenaktionen zeigten, dass der Bevölkerung die Renovierung ihres Turmes ein großes Anliegen war.

Im Kircheninneren gibt es nach wie vor viele Schätze, die erhalten geblieben sind. Zu sehen sind detailreiche Wandbilder und bunte Deckenfresken. Sie wurden 1925 von den Kirchenmalern Ludwig Glötzle und Anton Marte angefertigt und zeigen an der Decke des Chores den hl. Jodok in Wolken über Bezau. Das Orgelgehäuse mit drei Giebeln ist im neoklassizistischen Stil gehalten. Das Herzstück der Kirche bildet der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert, das Altarblatt von 1684 zieren die Heiligen Drei Könige. Ein erhaltenes Sakramenthäuschen aus dem 16. Jahrhundert ist an der Nordwand des Langhauses zu finden. 1997 wurden größere Restaurierungsarbeiten der denkmalgeschützten Pfarrkirche abgeschlossen. MEC

Das Herzstück der Kirche bildet der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert. rufre@lenz-nennig.at/2
Das Herzstück der Kirche bildet der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert. rufre@lenz-nennig.at/2

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