Von Obstbauingenieur bis Pfarrerin

Mit „praxisluft“ können Schüler des BGD und des Gymnasiums Schoren in verschiedene Berufe hineinschnuppern.
Dornbirn „Zwei Drittel der Maturierenden wissen nicht, was sie danach studieren oder arbeiten wollen. Viele Jugendliche wissen nicht mal, welche Berufe es gibt“, sagt Beate Fetz. Dies brachte die damalige Elternvereinsobfrau des BORG Schoren vor drei Jahren auf die Idee, eine Berufe-Schnupper-Börse von und mit Eltern zu gründen. Mit den Elternvereinsverantwortlichen des BG Dornbirn fand Beate Fetz schnell begeisterte Kooperationspartner. Ziel war es, Schülern die Möglichkeit zu bieten, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. „Alleine an den beiden Schulen sind rund 2500 berufstätige Eltern, die tagtäglich unzählige verschiedene Berufe ausüben. ,praxisluft‘ ist die Plattform, die Eltern und Schüler zusammenführt“, erklärt Beate Fetz.
Einfaches Prinzip
Das Prinzip ist einfach: Eltern der Gymnasien BG Dornbirn oder Schoren, die die Türen zu ihrem beruflichen Alltag öffnen wollen, können sich direkt auf der Plattform unter www.praxisluft.at/eltern anmelden. Oberstufenschüler der beiden Gymnasien, die einen Beruf unter die Lupe nehmen wollen, suchen sich unter www.praxisluft.at/schueler einen Wunschberuf aus und melden sich zum Schnuppern an. Nach erfolgreicher Terminvereinbarung begleiten die Schüler die Eltern ihrer Mitschüler einen Tag lang in ihrem beruflichen Alltag. Dabei bekommen sie auch Einblick in Berufe abseits des Mainstreams. Die Bandbreite geht von Orchestermusiker über Politiker bis zu Hebamme.
Wichtige Entscheidungshilfe
„Mein Schnuppertag bei Prospective Instruments war eine großartige Erfahrung. Ich habe viel über die Fluoreszenz-Mikroskopie gelernt und hatte die Gelegenheit, mit einer Fluoreszenz-Kamera zu experimentieren. Dabei fühlte ich mich wie ein richtiger Profi“, so Kolja, 17 Jahre. Beim Dornbirner Start-up geht es in erster Linie um den Einsatz von Lasern in der Krebsforschung, Medizintechnik und Augenchirurgie.
„Jugendlichen ein niederschwelliges Angebot in Sachen Berufsorientierung zu bieten ist ein tolles Werkzeug. Gerade auch dann, wenn die Kinder unter Umständen erfahren, dass die eigenen Vorstellungen und die Realität nicht übereinstimmen und danach ganz andere Berufsideen verfolgen“, sagt Physiker und Geschäftsführer Lukas Krainer. Dem stimmt auch Mia, 17 Jahre zu, die den Berufsalltag einer Physiotherapeutin erleben durfte. „Gerade für junge Menschen wie mich, die nicht wissen, was sie später machen wollen, bietet ,praxisluft‘ tolle Möglichkeiten. Oft hat man gewisse Ideen – mit dem Berufeschnuppern kann man herausfinden, ob sie auch der Wirklichkeit entsprechen“, so die junge Dornbirnerin.
Kontaktvermittlerin
„praxisluft“ fungiert dabei als Kontaktvermittlerin, die Schuppertermine machen sich die interessierten Schüler selbst aus. Das Berufeschnuppern ist das ganze Jahr über, nach Absprache mit dem Klassenvorstand, möglich. „Wichtig ist, dass an Schnuppertagen keine relevanten Prüfungen und Schularbeiten stattfinden. Eine ideale Möglichkeit zum Schnuppern bieten daher die Schulferien“, erklärt Sandra Breuer, Elternvereinsobfrau am BG Dornbirn. Alle Infos finden interessierte Eltern und Schüler unter www.praxisluft.at. lcf




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