Tipps für eine gesunde und behagliche Wohnatmosphäre

RÄUME Etwa 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit verbringen Erwachsene in geschlossenen Räumen. Umso wichtiger ist es, dass die Wohnumgebung so gestaltet ist, dass sie die Gesundheit der Bewohner nicht beeinträchtigt. Viele Faktoren tragen zu einer gesunden Wohnumgebung bei. „Wohngesund ist alles, was auf das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen einen positiven Einfluss hat. Es ist also wichtig, nicht nur Schadstoffe und Emissionen zu vermeiden, sondern auch zu wenig Licht und zu viel Lärm, weil dies den Menschen ebenfalls krank machen kann“, erklärt Hartmut Urbath, Vorsitzender des Technischen Beirats der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte.
Kaum noch Luftaustausch
Zu einer wohngesunden Umgebung gehört aber noch mehr. Durch die hochdämmende Bauweise – sei es im Neubau oder im nachträglich gedämmten Bestand – findet kaum noch ein Luftaustausch durch Fugen und Ritzen statt. Die Folgen sind ein höherer CO2-Gehalt in der Luft und zu hohe Luftfeuchtigkeit. Um Müdigkeit, Kopfschmerzen und letztlich Schimmelbildung zu vermeiden, ist eine ausreichende Lüftung daher unbedingt erforderlich. Diese kann manuell durch mehrmaliges Stoßlüften am Tag erfolgen. Oder aber eine kontrollierte Lüftungsanlage wird eingebaut. Der Luftwechsel erfolgt dann automatisch. Dabei wird der verbrauchten Luft, die nach außen geführt wird, die Wärme entzogen und der Frischluft von außen zugeführt, was die Energieeffizienz erhöht. Feinstaub- und Pollenfilter sind vor allem für Allergiker ein Segen. Für Bestandsbauten gibt es auch dezentrale Lüftungselemente, um die nachträgliche Installation eines Rohrnetzes zu vermeiden.
Eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht wirkt sich positiv auf die Psyche und das körperliche Wohlbefinden aus. Mangel an natürlichem Licht führt zu Müdigkeit, Abgespanntheit und Konzentrationsdefiziten. Besonders Menschen, die im Homeoffice arbeiten, sollten darauf achten, dass sie nicht in einer dunklen Ecke sitzen, sondern durch Fenster oder Dachfenster mit viel Tageslicht versorgt werden. Eine starke Beeinträchtigung für die Gesundheit kann Lärm sein. Sowohl Krach, der von außen kommt, als auch innerhalb der Wohnung erzeugter Lärm kann krank machen. Gegen Lärm, der durch Verkehr, Gewerbe oder andere Lärmquellen entsteht, hilft eine massive Bauweise, bei Bedarf unterstützt durch spezielle Lärmschutzfenster. Innerhalb der Wohnung oder des Hauses sollte ein allzu offener Grundriss vermieden werden, weil offene Räume die Schallentwicklung begünstigen. Auch fest auf den Untergrund geklebte Bodenbeläge wie Parkett schützen besser vor Trittschall als schwimmend verlegte.
Zu kalt, zu warm
Die Raumtemperatur trägt wesentlich zum Wohlgefühl bei. Angesichts hoher Energiepreise haben viele Hausbesitzer und Mieter die Heizleistung reduziert. Das sollte jedoch nicht so weit führen, dass man sich unwohl in den eigenen vier Wänden fühlt. Auch besteht bei zu kühlen Räumen die Gefahr, dass sich mit der Zeit Schimmel bildet, weil die Luftfeuchtigkeit an kalten Oberflächen kondensiert.
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