„Die Stadt braucht Bäume!“

HE_Feldk / 21.10.2020 • 14:27 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Baumliebhaber und Hitzegeplagte trafen sich zum Stadtspaziergang, um verschiedene Bäume aufzusuchen.Uysal
Baumliebhaber und Hitzegeplagte trafen sich zum Stadtspaziergang, um verschiedene Bäume aufzusuchen.Uysal

Stadtspaziergang im Rahmen des Umweltjahresprogramms.

Feldkirch „Wir sind Natur in der Stadt nicht mehr gewöhnt und empfinden Pflanzen zwischen Pflastersteinen und herabfallendes Laub oft als unordentlich“, hält Conrad Amber, Autor, Naturdenker und Grünberater aus Dornbirn, fest. Wie wertvoll Bäume in der Stadt, aber auch grüne Fassaden und Dächer und unversiegelte Flächen seien, werde uns im Sommer angesichts immer höherer Temperaturen und längerer Hitzeperioden aber zunehmend klar. Im Rahmen des Umweltjahresprogramms lud die Stadt Feldkirch zum Spaziergang durch das Stadtzentrum. Amber klärte dabei auf, wie Bäume dazu beitragen, das Leben in der Stadt in Zeiten des Klimawandels erträglich zu machen und welche Pflanzen in Zukunft das Stadtklima überhaupt noch überleben können. Über 30 Baumliebhaber, Hitzegeplagte und Stadtbewohner haben sich bei Regen am Leonhardsplatz versammelt, um dem Referenten zuzuhören.

„Nichts kommt teurer als kein Grün“

Baumexperte Amber, Autor des Buches „Bäume auf die Dächer – Wälder in die Stadt“, führte durch die Altstadt und sprach über Baumarten und ihre Zukunftsfähigkeit angesichts steigender Temperaturen, wie Bäume im städtischen Umfeld optimal gedeihen können und wie sich mehr Grün positiv aufs Klima in der Stadt auswirkt.

Amber steuerte verschiedene Plätze der Innenstadt an und gab aufschlussreiche Informationen weiter. Beispielsweise über den zehn Meter hohen Zucker-Ahornbaum an der Kreuzung Marktplatz/Leonhardsplatz. Der Baum ist rund 100 Jahre alt und braucht etwa 70 Jahre, um so groß zu werden. Seine Wurzeln ragen 16 Meter weit in den Boden. Die neuen Bäume vor dem Pädagogischen Förderzentrum hingegen würden beispielsweise nur zehn bis 15 Jahre alt, weil sie in solchen Bodengrundlagen eingezwängt seien. „Danach muss man sie wieder austauschen.“ Erkennbar ist das daran, dass die Bäume um diese Jahreszeit noch grüne Blätter haben, wobei die schwächeren jetzt schon Blätter verlieren. „Diese Pflanzen sind auch Ziel von Schädlingen, weil die sich die schwächsten Bäume aussuchen!“ Der Experte appellierte beim Rundgang, auf die Natur Rücksicht zu nehmen und stellte klar: „Die Stadt braucht Bäume!“ Und zwar nicht nur, weil „nichts der Stadt teurer kommt als kein Grün“. ETU

Baumexperte Conrad Amber gab Interessantes und Wissenswertes preis.
Baumexperte Conrad Amber gab Interessantes und Wissenswertes preis.
Im Rahmen des Umweltschutzprogramms sind städtische Bäume Thema geworden.
Im Rahmen des Umweltschutzprogramms sind städtische Bäume Thema geworden.

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