Weiterbildung macht vielen Spaß

Die meisten finden Fortbildung deshalb so spannend, weil es der persönlichen Entwicklung dient.
LERNEN Auch oder gerade in Corona-Zeiten spielt die Weiterbildung eine entscheidende Rolle für das Berufsleben. Generell nahm die Erwachsenenbildung in den letzten Jahren ordentlich Fahrt auf. Die Bereitschaft Kurse und Schulungen zu besuchen hat jedenfalls deutlich zugenommen. Sie entspricht dem Motto des „lebenslangen Lernens“. Vermehrt wird auch vom lebensbegleitenden Lernen gesprochen, da diese Konnotation weniger negativ besetzt ist. Denn Lernen soll auf keinen Fall als Strafe angesehen werden, sondern vielmehr als Motor der Karriere. Ein wesentlicher Faktor, warum sich Menschen für einen Job oder Arbeitgeber entschließen, sind persönliche Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wobei die Betonung auf „persönlich“ liegt.
Kompetenzen vertiefen
Der IIR Weiterbildungsindex zeigt nämlich auf, dass nicht das Besserwerden auf fachlicher Ebene anspornt, sondern die Tatsache, dass man sein Portfolio erweitert: Fast die Hälfte der dafür befragten österreichischen Arbeitnehmer gab an, sich gerne weiterzubilden, weil dies „Spaß macht“. Die meisten finden Fortbildung deshalb spannend, weil sie der persönlichen Entwicklung dient. Nur elf Prozent erhoffen oder erwarten sich dadurch einen Karrieresprung. Nicht für die Arbeit, sondern für das Leben lernen wir.
Rein statistisch bilden sich rund sechs von zehn im Berufsleben stehende Personen in einem Zeitraum von zwölf Monaten weiter. Einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Bereitschaft, sich weiterzubilden, stellt dabei die bereits vorhandene Grundausbildung dar. Mit steigendem Bildungsniveau gehen auch häufigere Kurs- und Schulungsbesuche einher. Hauptsächlich geht es darum, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten über das gesamte Leben hinweg zu festigen und zu vertiefen. Aber auch wer Fachliteratur liest, sich von Kollegen oder Kolleginnen etwas abschaut oder generell offen für Neues ist, lernt stetig hinzu. Tatsächlich ist es so, dass Menschen bis ins hohe Alter lernen können und auch sollten. Das stetige Gehirntraining wirkt sich auf den Alterungsprozess auf jeden Fall positiv aus. Weiterbildung sollte also ein fester Bestandteil im Leben sein.
Fort- oder Weiterbildung?
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung? Ja. Sie beschreiben zwei unterschiedliche Arten weiterführender Qualifizierungen. Bei einer Fortbildung steht eine konkrete Weiterqualifizierung im Fokus, die sich auf den derzeit ausgeübten Job bezieht. Hierbei geht es um den gezielten Erwerb weiterführender Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die Ausübung neuer, bevorstehender Aufgaben des Jobs ausgerichtet sind. Eine Weiterbildung muss nicht in direktem Bezug zum bestehenden Job stehen. Hierbei geht es in erster Linie darum, das eigene Qualifikationsprofil auszubauen. Der Erwerb von Zusatzqualifikationen in den unterschiedlichsten Bereichen ist möglich. Mit der Weiterbildung wird kein konkreter betrieblicher Zweck verfolgt.