Dicke Luft zu Hause

Schimmel zählt zu den häufigsten Problemen bei Atemluft in den eigenen vier Wänden
STUDIE Ein Viertel der Österreicher wohnt aufgrund von Schimmel zuhause ungesund. So das Ergebnis der aktuellen „Umidus-Studie – Dicke Luft zuhause“. „Damit zählt Schimmel zu den vier häufigsten Problemen bei Atemluft in den eigenen vier Wänden“, erklärt Thomas Bernd, Sales Manager der Kühnel Electronic GmbH. Das österreichische Unternehmen entwickelte, produziert und vertreibt den Umidus Bon Air Guardian – ein Hightech-Messgerät, das rund um die Uhr die Raumluftwerte Luftfeuchtigkeit, Temperatur, CO2- und VOC-Gehalt misst. „Bedenklich ist, dass von den Befragten daheim viele zusätzliche Probleme in Sachen Atemluft verortet werden, wie zu trockene, zu feuchte und zu abgestandene Luft oder Hausstaubmilben. Dicke Luft gehört offenkundig zur heimischen Wohnatmosphäre, um es salopp zu formulieren.“ Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich ein Fünftel der Befragten vor Schimmel ekelt und ein Drittel bei von Schimmel befallenen Wohnräumen denkt, „dass sich der Wohnungsbesitzer selbst schadet“.
Am häufigsten im Altbau
Am häufigsten wurde das Problem Schimmel von Bewohnern in Altbauten, die vor dem Jahr 1945 errichtet wurden, festgestellt (60,7 Prozent). Rund die Hälfte der von Schimmel Betroffenen, hat Schimmel in Bad, WC oder in der Waschküche wahrgenommen, knapp gefolgt von Wohnräumen wie Schlafzimmer, Kinderzimmer und Büro. „Schimmel kommt häufig bei einer Änderung der Nutzer, z. B. bei Mieterwechsel, da diese ein anderes Verhalten an den Tag legen bzw. bei einer Änderung der Bausubstanz (z. B. Fenstertausch) vor“, ergänzt DI Dr. Bernhard Lipp, Geschäftsführer, Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH. „Da ändert sich plötzlich der Feuchthaushalt und das gewohnte Verhalten führt meist zu Schimmel an den Schwachstellen.“
Raumluft gehört beobachtet
Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Stoffe gelangen über die Raumluft in die Atemwege und können zu Allergien oder asthmatischen Erkrankungen führen. „Für die betroffenen Bewohner gibt es keinen Grund, diese Risiken zu erdulden“, betont Bernd, „wichtig ist es daher, dass die Raumluft beobachtet wird.“ Fakt ist, dass gut gelüftete Räume das Ansteckungsrisiko durch die von der Atemluft übertragene Krankheiten senken, wie z. B. Covid-19. Herbst und Winter ist die „Hauptschimmelzeit“. Während in der wärmeren Jahreszeit täglich durchschnittlich 100 Minuten die Luft ausgetauscht wird, sind es im Herbst nur mehr 20 Minuten und im Winter maximal zehn Minuten. 93,1 Prozent lüften mindestens einmal täglich, während 6,9 Prozent nach dem Motto leben „erfroren sind schon viele, verstunken noch niemand“. Erkennbar ist auch, dass Männer mit 19,3 Prozent seltener zu den häufigen Lüftern gehören als Frauen (27,5 Prozent).
Rund ein Viertel gibt an, aufgrund von Covid-19 häufiger zu lüften. Einen Grund für das oftmals wenige oder zu kurze Lüften sieht Bernd auch darin, dass 83,9 Prozent der Österreicher dem Energiesparen einen wichtigen Stellenwert einräumen, der mit steigendem Alter der Befragten zunimmt. „Energiesparen und lüften ist jedoch kein Widerspruch“, versichert Bernd, „solange darauf geachtet wird, dass die Wände bei Fenstern und Türen nicht auskühlen.“