Rechnet sich ein Plusenergiehaus?

Laut Berechnungen beträgt die Amortisationszeit rund vier Jahrzehnte.
PLANUNG Niedrigenergiehaus, Passivhaus oder gar Plusenergiehäuser. Wenn es um Energiesparen geht, wurden in den letzten Jahrzehnten beim Hausbau große Fortschritte erzielt. Das Nonplusultra scheint dabei ein Plusenergiehaus zu sein. Es produziert mehr Energie als es verbraucht. Es produziert über das Jahr gesehen also mehr Energie aus erneuerbaren Quellen als seine Bewohner benötigen. Definitiv nicht im Energiekonzept berücksichtigt ist jedoch die graue Energie, welche beim Bau eines Plusenergiehauses benötigt wird.
Um dieses Energieplus zu erreichen, muss das Haus hohe Ansprüche erfüllen. Zum einen bedarf es einer besonders energieeffizienten Bauweise mit einer äußerst guten Dämmung. Zusätzlich müssen die erneuerbaren Energien direkt am Haus erzeugt und gespeichert werden. Um möglichst viel Energie produzieren zu können, muss das Haus gen Süden gerichtet sein.
Hohe Anforderungen
Zum anderen muss ein Plusenergiehaus mit der aktuellen, modernen Architektur der Wohnhäuser mithalten. Aufgrund all dieser Anforderungen müssen die Bauherren eines Plusenergiehauses mit höheren Baukosten rechnen. In der Regel sind diese energieeffizienten Gebäude 15 bis 30 Prozent teurer als ein normales Einfamilienhaus. Zusätzlich fallen auch die Baunebenkosten höher aus, da beim Bau ein Mehraufwand betrieben werden muss. Wer denkt, dass er die höheren Baukosten schnell durch die Ersparnis der laufenden Kosten für Heizung und Warmwasser wieder reinholt, der irrt.
Denn „Plusenergiehäuser amortisieren sich nicht!“ – Diese gewagte These stellt Town & Country Haus auf und beruft sich dabei auf über 20 Jahre Erfahrung im Hausbau. Zumindest nicht in den ersten vier Jahrzehnten. Vergleicht man heutige Daten miteinander und berücksichtigt auch Förderungen, braucht es laut den Berechnungen von Town & Country rund 40 Jahre bis sich die höheren Kosten ausgleichen. Freilich sind hier mögliche zukünftige Szenarien nicht berücksichtigt.
Verschiedene Wege
Die unterschiedlichen Energiestandards bei Häusern können auf verschiedenen Wegen umgesetzt werden. Eine umfassende Dämmung von Dach und Außenwänden sowie doppel- oder dreifachglasige Fenster mit neuen Rahmen sind eine Grundvoraussetzung. Die Beheizung sollte vorwiegend durch regenerative Technologien erfolgen. Die eine alles überbietende Lösung gibt es jedoch nicht. Die Möglichkeiten reichen je nach Gebäudeart und Größe von der Holzpelletsheizung bis zur Wärmepumpe. Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung stellt ebenso eine Lösung zu mehr Energieeffizienz dar, wie eine optimierte passive Nutzung der Sonnenstrahlung. Ein wesentlicher Faktor für den Energiebedarf eines Gebäudes stellt die Dämmung der verschiedenen Komponenten dar. Je niederer der U-Wert, desto besser. Denn so entweicht weniger Wärme durch die verschiedenen Teile der Gebäudehülle.
Energiebedarf von Gebäuden
HausTyp/Energiebedarf in kWh
» Plusenergiehaus = 0 kWh (m²·a)
» Nullenergiehaus = 0 kWh (m²·a)
» Passivhaus ≤ 15 kWh (m²·a)
» Niedrigenergiehaus ≤ 70 kWh (m²·a)
» Standardhaus (Altbau) ≤ 160 kWh (m²·a)
» Wohnhaus (nicht saniert)
≤ 300 kWh (m²·a)