Schmerzfrei geht auch in Corona-Zeiten

PHYSIOTHERAPIE Unzählige Physiotherapeuten berichten von Patienten, die aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona ihre chronischen Schmerzen unbehandelt lassen und schlichtweg ertragen. „Vor allem Patienten aus Risikogruppen trauen sich nicht mehr in die Physiotherapiepraxen der Kollegen, obwohl sie die Unterstützung dringend benötigen würden. Das verzögert nicht nur die Behandlung, sondern kann auch langfristig gesundheitliche Schäden und damit einhergehend horrende Kosten nach sich ziehen!“, berichtet Constance Schlegl, Präsidentin von Physio Austria.
Umfassender Schutz
Dabei setzen die Physiotherapeuten auf umfassende Schutzmaßnahmen, um ihre Patienten auch jetzt sicher und zuverlässig zu behandeln. „Als Dienstleistungserbringer im Gesundheits- und Pflegebereich werden wir explizit mit eigenen Regelungen bedacht. Die Handlungsempfehlungen des Gesundheitsministeriums führen neben dem Tragen einer Maske weitere Maßnahmen an, an einen sicheren Rahmen für physiotherapeutische Behandlungen, bieten. Der eigene Schutz und der Schutz der Patienten stehen stets an erster Stelle“, schildert Schlegl.
Etwa 1,5 Millionen Menschen in Österreich leiden unter anhaltenden Schmerzen. Chronische Kreuzschmerzen und andere chronische Rückenleiden nehmen einer repräsentativen Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zufolge den traurigen Spitzenplatz unter den gesundheitlichen Problemen ein: 26 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten darunter gelitten zu haben. Auf Vorarlberg umgerechnet bedeutet dies, dass über 100.000 Menschen daran leiden. Österreichweit klagen rund 1,5 Millionen Personen über chronische Schmerzen. Am häufigsten werden diese mit Schmerzmitteln bekämpft. Lediglich zwölf Prozent kümmern sich um einen Termin bei einem Physiotherapeuten.
„Die Ergebnisse zeigen, dass in Österreich gerade viel zu selten fachkundige Experten wie Physiotherapeuten um Rat gefragt werden, wenn es um die Linderung von Schmerzen geht. Umso besorgniserregender ist es, dass aufgrund von Corona zurzeit noch weniger Menschen als sonst professionelle Hilfe in unseren Physiotherapiepraxen suchen“, bekräftigt Constance Schlegl.
„Vor allem Patienten aus Risikogruppen trauen sich nicht mehr in die Physiotherapiepraxen, obwohl sie die Unterstützung dringend benötigen würden.“
