Pilotprojekt „Seelsorge daheim“

Wolfgang Breuß (56) startet neue Initiative als Stütze der Nofler Gemeinschaft.
Seelsorge Schon lange denkt die Pfarrgemeinde Nofels darüber nach, wie sie ihre Pfarrmitglieder, die häufig isoliert und mit weniger Kontakten außerhalb des Familienverbandes zu Hause leben, unterstützen und begleiten kann. „Die Situation der älteren, kranken, aber auch trauernden Menschen hat sich durch die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten während der Pandemie noch weiter verschlechtert“, heißt es im Pfarrbrief. Die Pfarre Nofels möchte mit dem Pilotprojekt „Seelsorge daheim“, das vorerst auf ein Jahr befristet ist und von der Diözese finanziell unterstützt wird, die pfarrlichen Kontakte mit den Institutionen im Dorf, wie Krankenpflegeverein, Servicestellen für Pflege und Betreuung, MoHi (Mobiler Hilfsdienst) und Haus Nofels, aber auch mit dem Gemeindearzt und der Ortsvorsteherin intensivieren. Außerdem sollen für die trauernden Menschen Angebote für Gespräche und zur Begleitung geschaffen werden. Wolfgang Breuß konnte als Leiter des Projekts gewonnen werden. Er arbeitet bereits rund 30 Jahre in diesem Bereich. „Seine wertvollen Erfahrungen in den Bereichen der Pflege und Unterstützung zu Hause sowie seine jahrelange Unterstützung trauender Menschen im Nofler Totenwacheteam weisen ihn als idealen Projektleiter aus“, führt das Pfarrteam aus.
Neue Wege des Austauschs
„Die Lebensphasen mit Alter und Krankheit verändern den Alltag, die Beweglichkeit und auch die sozialen Kontakte“, führt Breuß aus. „Loslassen und Abschiednehmen von lieben Menschen und Gewohnheiten fällt schwer, macht manchmal auch einsam. Die Maßnahmen der aktuellen Pandemie machen alles noch beschwerlicher.“ Ziel des Projekts ist es, die Vernetzung aller infrage kommenden Stellen zu erreichen und damit in der Zusammenarbeit mit den Priestern, dem Pfarrteam und den ehrenamtlichen Mitarbeitern eine Anlaufstelle für die Dorfbewohner zu schaffen. Im nächsten Schritt möchte „Seelsorge daheim“ ein Team von rund sechs Personen bilden, die Kommunionen zu Hause durchführen können. Dazu werden Schulungen angeboten. Anschließend sollen geplante Kooperationen mit dem Haus Nofels starten. Wichtig ist es für Breuß auch zu erwähnen, dass dieses Angebot für alle gelte, egal welcher Konfession sie angehören oder ob sie ohne Bekenntnis seien. „Seelsorge daheim ist übergreifend und unabhängig.“
In Begegnung treten
Mit dem neuen Projekt freuen sich Breuß und sein Team, neue Impulse zu setzen. „Habt Mut, euch zu melden bei familiären Überlastungen!“ Viele Angehörige stehen oftmals an einem Punkt, wo betroffene Personen alles ablehnen oder jemanden brauchen, bei dem sie etwas „abladen“ können. Deswegen versuche man, mit diesem niederschwelligen Ansatz neues Bewusstsein zu schaffen. „Wir bitten, Kontakt mit uns aufzunehmen, wenn wir mit euch ins Gespräch kommen dürfen oder ihr jemanden kennt, der sich über einen Kontakt mit uns freuen würde“, so Breuß abschließend. ETU

Zur Person
Wolfgang Breuss
wird die neue Initiative der Pfarre Nofels aufbauen und betreuen
Geboren 10. Juli 1964
Wohnort Tosters, aufgewachsen in Nofels
Hobbys Garten, Menschen
Lieblingszitat „Wenn man lang genug wartet, sieht man den Grund der Dinge.“ (buddhistisch)
Kontakt: Pilotprojekt Seelsorge daheim, Pfarramt Nofels, Telefon: 05522/73881, E-Mail: intern@pfarre-nofels.com
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.