Heißes Wochenende in Feldkirch

In einigen Stadtteilen von Feldkirch brannte in diesem Jahr wieder der ein oder andere Funkenturm.
Feldkirch Nach einem Jahr Zwangspause konnte das Funkenabbrennen am vergangenen Wochenende wieder stattfinden. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit wurde das Brauchtum auch in Feldkirch vielerorts gefeiert.
Von wegen „kleines Funkenevent“
Unter anderem etwa in Altenstadt. „Da lange Zeit nicht klar war, ob überhaupt ein Funkenabbrennen möglich ist, wird in Altenstadt dieses Jahr der Funkenbrauch lediglich mit einem größeren Kinderfunken veranstaltet“, erklärt Funkenmeister Sigi Lins. So gab es heuer keinen traditionellen sechseckigen, gedrehten Funkenturm – auch keine Feuerfontänen und kein Feuerwerk. „Im kleinen Rahmen eben.“ Doch so klein war’s am Ende doch wieder nicht: Der ganze Festplatz in Altenstadt war reichlich gefüllt. Die jüngsten Besucher durften kurz vor dem Anbrennen noch gemeinsam den Turm mit Sägespänen füllen.
Die Hexe, namens „Corona“, aus dem letzten Jahr war mit auf dem Funkenturm gebunden und leistete „Covid“ Gesellschaft. Das AFZ-Prinzenpaar, Prinzessin Anna I., Thronfolgerin vom Linsenhofe, mit Prinz Matthias III., Erlesenster Keimling vom Nußbaume, durfte heuer den Turm wieder anzünden. „Mit dem Abbrennen der Funkenhexe sollen die Dämonen des Winters vertrieben und das steigende Licht begrüßt werden“, führt die Zunft aus. Das wurde mit bester Stimmung gefeiert, und so sagten die Altenstädtner nicht nur zum Winter Adé, sondern verabschiedeten sich auch sinnbildlich von der Pandemie.
Abendsonne und Funkentreiben
Der Funken am Funkenplatz im Tisner Ried (nahe der Kirche St. Michael) ist einer der ältesten in Feldkirch. Da ließ es sich die Zunft natürlich nicht nehmen, diese Tradition noch spontan in „light“-Form stattfinden zu lassen, nachdem die Lockerungen der Corona-Maßnahmen dies schon ermöglichten. Vor der romantischen Kulisse des Vorderälpeles ging bei schönem Wetter und Abendsonne der Kinderfunkenbau über die Bühne. Die kleinen Baumeister wurden anschließend gratis mit Würstle belohnt.
„Endlich wieder fäschta“
Nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung gab es vonseiten der Gisig‘r Milchsüppl‘r grünes Licht für das Funkenabbrennen. „Wir machen den Funken – aber in einem kleineren Rahmen“, hieß es. „Für den zehn Meter hohen Funkenturm wurde eine 14 Meter hohe Tanne für die Montage verwendet“, erklärt Obmann Karlheinz Allgäuer. Beim Aufbau am Freitag bewies der Verein erneut seine Spontanität und beschloss kurzerhand auch noch einen Kinderfunken aufzubauen. Dieser wurde am Funkensamstag von den Kindern selbst gebaut. Anschließend wurde ausgelost, wer den Kinderfunken dann auch im Beisein eines Funkenmitglieds anzünden darf.
Nach dem Unterhaltungsprogramm der Schneggahüsler Frastanz spielte auch der Musikverein Gisingen auf. Um kurz vor 20 Uhr verabschiedeten sich die Gisinger in Fest- und Feierlaune vom Winter und der Funkenhexe „Putina“ und genossen unter dem Motto „Endlich wieda fäschta“ das unbeschwerte Beisammensein am Oberauplatz.
Namenlose Hexe sagt „Ciao“
Bei wunderschönem Wetter verabschiedete man sich am Funkensonntag auch in Nofels vom Winter. Die kurzfristig beschlossene Veranstaltung war reichlich besucht – der ganze Platz war voll, alle „Zunftmitglieder waren motiviert und gut gelaunt“, erklärt Zunftmeister Michael Meier. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen wurde hier das Standardprogramm durchgeführt: Und so wurde kein kleiner Funkenturm, sondern einer mit voller Größe und stattlichen 18 Metern, verbrannt. Umso größer war die Begeisterung aller Anwesenden.
Zum Feuerspektakel eingeladen hatte die Feuerwehr Nofels. Sie präsentiere sich wie jedes Jahr als Funkenzunft. Traditionellerweise haben die Funkenhexen in Nofels keinen Namen – sofern sie verbrannt werden. „Falls es eine Hexenbeerdigung gibt, müssen wir ihnen zwangsweise einen Namen geben“, so der Zunftmeister. Das war aber heuer zur Freude der Zunft nicht der Fall, denn die namenlose Hexe verabschiedete sich mit einem lauten Knall. TAY

Am Ende des Abends war von der Hexe “Corona” nicht mehr viel zu sehen.





Unter dem Motto “endlich wieder feschta” feierte man in Gisingen neben der Funkentradition auch, dass das unbeschwerte Beisammensein nun wieder möglich ist.


In Nofels präsentierte sich wie jedes Jahr die Feuerwehr als Funkenzunft.

Der Tisner Funken fand dieses Jahr in einer “light”-Version statt.