Kloster Mehrerau wird saniert

Sanierung In vier Jahren feiert der Zisterzienserorden Wettingen-Mehrerau das 800-jährige Jubiläum. Bis dahin soll das Kloster Mehrerau in Bregenz in neuem Glanz erstrahlen. Die ältesten Bauteile stammen aus dem Jahr 1097. Nach der Neuerrichtung der zugehörigen Tischlerei (2013) und Ausbauetappen an der Schule Collegium Bernardi (2018–21) wurde die i+R Industrie- & Gewerbebau GmbH aus Lauterach (A) mit der Sanierung des Klostergebäudes und der Kirche beauftragt. Das Investitionsvolumen beträgt 35 Millionen Euro.
„Die Sanierung eines denkmalgeschützten Objekts ist eine schöne und immer auch herausfordernde Aufgabe. Wir wissen im Vorhinein nie, was uns erwartet“, erklärt Martin Epp, Geschäftsbereichsleiter i+R Bestandsbau. Bei einem Kloster, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, sei besonders sensibel vorzugehen, betont er. „Die ersten Gebäudeteile konnten wir bereits komplett aushöhlen. Was sich als erhaltenswert herausstellt, das bleibt“, erklärt Epp. Verwaltungsdirektor Michael Gmeinder ergänzt:. „Es geht vor allem um die thermische Verbesserung und Erneuerung der Elektro- und Sanitäranlagen, die teilweise bis zu sechzig Jahre alt sind. Wichtig ist dabei die Rücksicht auf die alte Bausubstanz.“
Altersgerechtes Wohnen
Die Klosteranlage ist ein für den Zisterzienserorden typisches, vierflügeliges Bauensemble mit einer abschließenden Kirche im Norden. Die ersten Maßnahmen erfolgen am Osttrakt: Das ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde in den 1960er-Jahren nach mehreren Bränden aufgebaut, stand aber seit einigen Jahren wegen Einsturzgefahr leer. Hier entsteht der Wohnbereich für die Mönche, die derzeit im Ost- bzw. Südflügel untergebracht sind. Im Erdgeschoss realisiert i+R die Zimmer für betreutes Wohnen für Pflegebedürftige. Installiert wird auch ein Lift, um ihnen den Zugang zum Kapitelsaal und die Teilnahme am Gemeinschaftsleben zu ermöglichen. Im Ostflügel wollen die Ordensbrüder auch weiterhin Unterkünfte für Gäste anbieten: für Verwandte, Freunde und Besucher, die als Einzelpersonen oder Gruppen an Seminaren oder Tagungen teilnehmen. Insgesamt können bis zu 21 Personen beherbergt werden.
Bauherr, Architekt und i+R entwickeln die nächsten Bauetappen Schritt für Schritt weiter und setzen sie etappenweise bei laufendem Klosterbetrieb bis 2027 um. Im Herbst 2023 folgt die Planung für die Kirchenrenovierung. Dringend notwendig ist die thermische Bauteil-Sanierung des über 200 Jahre alten Baus. Weitere Umbauten sind im Südflügel vorgesehen: Küche und Bibliothek werden erweitert, die Mönchszellen sowie die Repräsentations- und Arbeitsräume des Abtes renoviert, der Kapitelsaal erhält einen barrierefreien Zugang, Chorgestühl und Beleuchtung werden erneuert.

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