Neue Sicherheit für ältere Gasanschlüsse

Landesenergieversorger baut jetzt in 10.000 Fällen flexible Anschlussstutzen ein.
BREGENZ In vielen Vorarlberger Gemeinden sind aktuell Bautrupps unterwegs und erneuern insbesondere ältere Gasanschlüsse. Nach aktuellem Planungsstand werden bis 2026 an die 10.000 Anschlüsse erneuert. Ziel ist es zu verhindern, dass ältere, starre Hausanschlüsse brechen und womöglich Gas austritt. Deshalb werden flexible Anschlussstutzen eingebaut.
„Bewegungsreiche Gebiete“
Wo Wohn- oder Gewerbeobjekte auf massivem Grund stehen, gibt es selten Probleme mit starren Gasanschlüssen. Hier drohen keine Erdbewegungen. Anders ist das in Gegenden, wo Gebäude etwa auf einstigen Riedböden stehen. In diesen vergleichsweise bewegungsreichen Gebieten sind stärkere Setzungen wahrscheinlich. Das setzt Hausanschlüsse intensiveren Belastungen aus. Solche starren Erdgas-Hausanschlüsse mit Kupplungen und Gewindeverbindungen wurden in Vorarlberg bis zu den 1990er-Jahren eingebaut. Die VEG als Vorgängerin des „vorarlbergnetz“ (illwerke vkw) stellte schließlich um. Seit 2011 werden ausschließlich flexible sogenannte Hauseinführungskombinationen eingesetzt.
Keine Kosten für Kunden
Ältere Gasanschlüsse werden jetzt angepasst. Bis 2025 sind das pro Jahr jeweils etwa 1500. Dafür sind insbesondere zwischen Hard und Feldkirch sowie im Walgau und im Montafon täglich Teams mit rund 30 Fachleuten im Einsatz. Zu den Fachleuten von vorarlbergnetz kommen Bagger-Partien, Erdgas-Spürer, Techniker und Monteure, Bauleiter oder Verputzer und Maler. Der Aufwand ist beträchtlich: So müssen Pflastersteine entfernt und wieder fachgerecht eingebaut werden, dazu Asphalteinfahrten oder Hausgärten aufgebaggert, Mauern aufgestemmt und exakt wiederhergestellt werden. Vor Arbeitsbeginn und nach Abschluss des Austausches wird der Prozessablauf volldigitalisiert dokumentiert, berichtet Andreas Neuhauser, Kommunikationsleiter des Landesenergieversorgers. Kein Kunde, der Erdgas bezieht, muss sich selbst um die Abwicklung kümmern. Die Art jedes Anschlusses ist in den Unterlagen von vorarlberg netz genau verzeichnet. Aus diesem Grund ist es nicht notwendig, sich mit dem Unternehmen in Verbindung zu setzen. Wird ein Anschluss modernisiert, erhalten die Betroffenen rechtzeitig eine Information durch das Unternehmen. Vor dem Start der Arbeiten werden die Details zur Vorgehensweise und insbesondere der zeitliche Ablauf besprochen und geklärt.
Im gleichen Zug werden auch die Stromanschlussleitungen genauer unter die Lupe genommen und kontrolliert. AJK
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.