Für guten Wein, der das Klima schont

Heimat / 28.12.2021 • 19:26 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Studierenden (v. l. n. r) Soyel Kailath, Manuel Neuer, Fabian Vogel, Christian Kopeinig, Mirjam Gröger arbeiten daran, Diesel­aggregate durch nachhaltige Energiesysteme im Weinbau zu ersetzen. FHV
Die Studierenden (v. l. n. r) Soyel Kailath, Manuel Neuer, Fabian Vogel, Christian Kopeinig, Mirjam Gröger arbeiten daran, Diesel­aggregate durch nachhaltige Energiesysteme im Weinbau zu ersetzen. FHV

FH-Studierende forschen an CO2-freiem Bewässerungssystem für Weinberge.

Dornbirn Die Studierenden Fabian Vogel, Christian Kopeinig, Soyel Kailath, Manuel Neuer und Mirjam Gröger setzen an der Fachhochschule in Dornbirn im Studiengang „Nachhaltige Energiesysteme“ ein Forschungsprojekt um, das eine CO2-freie Bewässerung ermöglichen soll. Der Wunsch, der das Projekt „carbOHNEdioxide irrigation System“ ins Leben rief, kam von Winzern aus dem Burgenland. Mit einem „sauberen Bewässerungssystem“ wollen Julia Roth und Gabriel Manahl ihr Bioweingut in Deutsch Jahrndorf umweltverträglicher machen.

„Durch die oft abgelegene Lage der Weingüter im Burgenland wird die Bewässerung meist mit Hilfe von Dieselaggregaten bewerkstelligt. Die Aggregate haben Wirkungsgrade von circa 40 Prozent, sind laut und benötigen ständigen Kraftstoffnachschub“, informieren die Studierenden. Zudem erschwere das flache und trockene Gelände eine Nutzung von natürlichen Gewässern. Mit zunehmender Trockenheit, die der Klimawandel bringt, wird eine zuverlässige und flexible Bewässerung immer wichtiger.

Mit Photovoltaik

Weinreben, die unter Trockenstress leiden, bringen weniger und kleinere Trauben hervor. Wird die Belastung zu groß, leidet auch die Weinqualität. Da die vorhandene Sonnenenergie und die auftretende Trockenheit meist Hand in Hand gehen, ist die Wahl der Studierenden für ein Photovoltaik-getriebenes Modell naheliegend. Das Wasser selbst wird weiterhin aus in den Weinberg geschlagenen Brunnen gefördert. Das fertige System soll möglichst anpassbar und mobil sein, um den Einsatz unter variierenden Bedingungen sicherzustellen. Dabei sollen Photovoltaik-Module bei Sonne Wasser aus dem Brunnen fördern. Das Wasser wird in Tanks gepumpt, die eine Speichermöglichkeit darstellen.

Eine zweite Pumpe ist dafür zuständig, die Tropfschlauchbewässerungsanlage mit dem Wasser aus den Pufferspeichern zu bedienen. Hier soll eine digitale Steuerung eingebunden werden, so dass die Bewässerung über eine Smartphone-App aus der Entfernung koordiniert und überwacht werden kann.

Für das System sind einige Komponenten erforderlich, die derzeit durch das FH-Team bestellt werden. Neben einem Wechselrichter, der den elektrischen Strom aus den Photovoltaikanlagen umwandelt, braucht es auch zwei Pumpen, Batterieblöcke, ein Batteriemanagementsystem, Steuerungselektronik, Verkabelung, Rohrführung und natürlich die Photovoltaik.

Unterstützung

Fabian Vogel, Christian Kopeinig, Soyel Kailath, Manuel Neuer und Mirjam Gröger freuen sich besonders über die Unterstützung, die sie für ihr Vorhaben erfahren: „Die Farmsolutions GmbH und Well Pumps bieten uns günstige Konditionen, die Akku Mäser GmbH aus Dornbirn berät uns kompetent, und die Sonnenkraft GmbH bietet uns sogar kostenfreie Module. Mit den Komponenten kann es dann endlich an den Aufbau gehen, damit der Prototyp bald steht.“ Das Projektteam ist gespannt, ob Systeme wie dieses bald zum landwirtschaftlichen Standard werden. Die FH-Studierenden wissen: „Die Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt.“

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.