“Wir wollen etwas beitragen”: Aus Feldkirch für Europa

Feldkircher Gymnasiasten diskutierten mit dem Nationalratsabgeordneten Nikolaus Scherak (Neos) über die EU.
Feldkirch, Wien Um sich über die Zukunft der Europäischen Union auszutauschen, debattierten Schüler des Feldkircher Gymnasiums Rebberggasse mit Nationalratsabgeordnetem Nikolaus Scherak (Neos). Speziell wurden Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Werte und der Rechtssicherheit besprochen. Die Veranstaltung, die auf Einladung der Parlamentsdirektion im virtuellen Raum stattfand, bildete einen Teil der EU-Zukunftskonferenz. Diese soll einen europaweiten Diskussionsprozess über verschiedene Themen anstoßen.
Gehört werden
Für die Schülerinnen und Schüler der 7A-Klasse standen vor allem Möglichkeiten der Mitbestimmung junger Menschen im Vordergrund. Zwei Schülerinnen stellten hierbei die Rechte jedes Einzelnen in den Vordergrund und forderten, im Gesetzgebungsprozess mehr gehört zu werden: „Wir wollen Sachen und Entscheidungen, die besprochen werden, beeinflussen oder etwas dazu beitragen.“ Außerdem orteten sie Verbesserungspotenzial für die gesamte Union: „Im Asylrecht arbeiten Staaten zum Beispiel noch nicht richtig zusammen, sie handeln teilweise gegeneinander, sie sprechen sich nicht ab.“ Hier steht vor allem die Situation minderjähriger Flüchtlinge im Vordergrund.
Ein weiterer großer Themenkomplex war der Verbraucherschutz im Internet und Umgehungsmöglichkeiten von Gesetzen online. Weiters äußerten die Schülerinnen und Schüler ihre Sorgen über den Schutz der kritischen Infrastruktur vor Terrorismus oder dem organisierten Verbrechen. Es gelte, Notstromreserven anzulegen, um fatale Auswirkungen bei einem Blackout bestmöglich zu vermeiden, waren sich Scherak und die Klasse einig.
Direkter Austausch
Für Begleitlehrer Markus Amann war die Veranstaltung ein guter Einstieg in die vielfältigen Themen der EU: „Der Workshop bietet eine ausgezeichnete Grundlage, um sich an die Werte und Ziele der EU heranzutasten“, erklärt er. „Für viele Schülerinnen und Schüler ist es eine erste Gelegenheit, sich vertiefend auf verschiedene Themen einzulassen.“ Auch das Konzept der Zukunftskonferenz an sich sei begrüßenswert: „Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich wahrgenommen, beachtet und ernst genommen. Man geht auf sie zu, lässt sie mitreden und mitgestalten. Das schafft eine Atmosphäre der Zugehörigkeit.“ Dies sei nicht zuletzt durch den direkten Austausch mit einem Abgeordneten passiert.
Das konnte auch Amanns Klasse bestätigten, wie das Statement von Zehra Bozkurt und Britta Kling beweist: „Für uns war es sehr toll, im direkten Austausch mit der Politik zu sein. Wir hoffen, dass unsere Anliegen auch gehört werden.“ Dieser Tenor setzte sich bei einer weiteren Gruppe von Schülerinnen fort: „Nicht jeder bekommt die Chance, mit einem Parlamentsabgeordneten zu sprechen, der unsere Meinungen und Beiträge hört. Es ist eine super Gelegenheit, uns zu äußern.“
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