Papst und Bischöfe spenden Trost

Gräfin Eleonore Schönborn wurde im Montafon zur letzten Ruhe gebettet.
Schruns Viele Verwandte, Bekannte, Freunde und Wegbegleiter haben am Freitag Gräfin Eleonore Schönborn die letzte Ehre erwiesen. Eine Woche lang trug die Montafoner Marktgemeinde Schruns Trauer. Kurz nach Bekanntwerden des Todes der geschätzten Gemeindebürgerin am 25. Februar um 10 Uhr wurde am Schrunser Münster zum Heiligen Jodok die schwarze Fahne gehisst. Die Gräfin verstarb im 102. Lebensjahr. In den schweren Stunden des Abschiednehmens standen den trauernden Angehörigen auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten bei: Diözesanbischof Benno Elbs, Abt Vinzenz Wohlwend vom Zisterzienserkloster Wettingen-Mehrerau, Generalvikar Hubert Lenz, Offizial Walter Juen, Dekan Adrian Buchtzik, Pfarrer Hans Tinkhauser, der ehemalige Schrunser Pfarrer Herbert Böhler und Bruder Engelbert Bacher.

Das Land Vorarlberg war durch Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink vertreten. Altlandeshauptmann Herbert Sausgruber mit Gattin Ilga, Journalist Elmar Oberhauser, Künstler Christoph Getzer, Historiker Manfred Getzner, der Montafoner Museumsdirektor Michael Kasper, Jakob Netzer (Krankenpflegeverein Außermontafon) sowie Kurator und Volkskundler Peter Strasser brachten ebenfalls ihre Anteilnahme zum Ausdruck.
Tröstende Worte vom Papst
Bischof Elbs verlas vor seiner Predigt ein Schreiben von Papst Franziskus. Darin hieß es: „Mit Trauer und Mitgefühl habe ich vom Hinscheiden Ihrer lieben Mutter, Gräfin Eleonore Schönborn, Kenntnis erhalten und versichere Ihnen und Ihren Geschwistern meine geistliche Nähe. Der gütige Gott hat der Verstorbenen ein erfülltes, 102-jähriges Leben auf dieser Erde geschenkt. Er möchte ihr nun alles Gute lohnen, das sie für ihre Familie in der Heimat, aber auch auf der Flucht und dann als berufstätige Mutter getan hat.“ Elbs richtete an die Hinterbliebenen auch tröstende Worte des Salzburger Erzbischofs und Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner.

Persönliche Worte über seine Mutter Eleonore und seinen bereits vor 43 Jahren verstorbenen Vater Hugo sprach Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, am offenen Grab. Am Sterbetag von Eleonore Schönborn wird das Fest des „Prager Jesulein“ gefeiert. „Das hat einen Sinn“, zeigte sich der Geistliche überzeugt, „denn in der Kirche zum Prager Jesulein haben sie und unser Vater Hugo geheiratet und am Fest des Prager Jesulein ist sie verstorben.” Die Eltern lebten getrennt. Was sterblich ist an ihnen, ist nun im selben Grab verbunden: „Aber viel wichtiger ist, dass sie dort zu Hause sind, wo die Ewige Heimat ist.“ Bischof Elbs dankte der Kardinal für seine Treue und liebevolle Freundschaft zu Eleonore Schönborn. Der Dank des Kardinals galt auch Herbert Böhler, der 50 Jahre als Pfarrer von Schruns gewirkt hatte, den einfühlsamen Pflegerinnen und allen Menschen in Schruns für die „wunderbare Aufnahme“, die seine Mutter im Ort gefunden hatte. „Schruns ist für sie wirklich die Heimat geworden und trotzdem wissen wir, dass wir hier keine bleibende Stätte haben“, gab Schönborn zu bedenken und führt weiter aus: „Der Tod ist das Tor zum Ewigen Leben. Unsere Mutter hat auf dieses Tor ganz bewusst hingelebt. Jetzt durfte sie durch dieses Tor gehen.“
Im Anschluss an das Begräbnis luden die Angehörigen der Verstorbenen zur Agape im Pfarrheim St. Jodok. „Man muss nach so einem traurigen Moment auch feiern“, meinte der Kardinal. SCO