Warum die Schnifnerbahn stillsteht

Seilbahnbetrieb umgehend eingestellt, könnte aber in der kommenden Wintersaison wieder aufgenommen werden.
Schnifis „Da uns die Sicherheit unserer Fahrgäste am Herzen liegt, haben wir den Seilbahnbetrieb umgehend eingestellt“, erklärt Betriebsleiter Marcus Naumann.
Am Tragseil der Seilbahn sind nämlich bei routinemäßigen Wartungsarbeiten im März irreparable Schäden entdeckt worden. Die Tragseile stammen noch aus dem Erbauungsjahr 1961 und haben seither stets ihren Dienst getan. Jetzt müssen sie jedoch ausgetauscht werden, damit das Schnifner Bähnle wieder fahren kann.
Die anstehenden finanziellen Aufwendungen, ein möglicher Neubau sowie der Austausch des Tragseils, übersteigen jedoch die Möglichkeiten der Seilweggenossenschaft in hohem Maße. Aktuell werden gerade Gespräche in den umliegenden Gemeinden und dem Land angeregt, damit rasch eine Entscheidung getroffen werden kann. Auch an Finanzierungsmodellen wird eifrig gearbeitet, denn das Ziel ist klar: „Unsere Seilbahn soll erhalten bleiben“, so der Kassier Daniel Wiesner.
„Da uns die Sicherheit unserer Fahrgäste am Herzen liegt, haben wir den Betrieb umgehend eingestellt.“
Marcus Naumann, Betriebsleiter
Transportalternative sichergestellt
Auf einen Besuch im Henslerstüble mit schöner Aussicht und hervorragendem Service muss dennoch niemand verzichten. „Der Seilweggenossenschaft ist es wichtig, dass das Henslerstüble weiterhin Gäste bewirten kann, schließlich sind wir nicht nur den Besuchern, sondern auch den Mitarbeitern verpflichtet“, betont Naumann. So soll es noch bis Ende April einen Taxidienst geben, den Maschinist Hubert Rauch übernimmt. Auch für die bevorstehende Sommersaison soll es ein Angebot geben.
„Die Seilbahn Schnifis – Schnifisberg hat für die Naherholung im Walgau und die Vermarktung regionaler Produkte in der Dreiklang Region Düns, Dünserberg und Schnifis einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Obmann Gerd Moser. Während eine Transportalternative für die Gäste sichergestellt ist, werden von der Seilbahngenossenschaft Möglichkeiten einer Reparatur beziehungsweise eines Neubaus der Seilbahn geprüft.
„Die notwendige Tragseilerneuerung inklusive Wartungs- und Reparaturarbeiten würde mindestens 200.000 Euro kosten“, erklärt der Betriebsleiter. Angesichts aktueller Lieferzeiten könnte die Seilbahn mit der kommenden Wintersaison 2022/23 wieder in Betrieb genommen werden. Erst müssen aber noch weitere technische Prüfungen durchgeführt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Betrieb der Seilbahn nach der Erneuerung des Tragseils noch über einen längeren Zeitraum möglich ist. Zeitgleich werden Überlegungen in Richtung eines Neubaus angestellt. Mit einem Neubau würde allerdings nicht nur eine wesentlich längere Unterbrechung des Betriebs, sondern auch ein höherer Kostenaufwand einhergehen.
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