Lech sichert sich 12-Millionen-Kredit

Die veranschlagten Kosten für das neue Gemeindezentrum in Lech sind um 12 Millionen Euro gestiegen.Gemeinde Lech
Gemeindevertreter beschließen die Finanzierung des Waldschwimmbades und des Gemeindezentrums neu.
LECH Kalkulieren ist schwierig geworden. Pandemie und Krieg sorgen für nicht unerhebliche Teuerungen. Besonders spürbar ist dies bei Bauprojekten. So auch in Lech, wo kurz vor der Coronakrise sowohl die Sanierung des Waldschwimmbades als auch der Neubau des Gemeindezentrums beschlossen wurde.
Aufgrund des steigenden Zinsniveaus und der damit verbundenen weiteren Verteuerung jeglicher Fremdfinanzierung, galt es für die Gemeinde Lech, die Situation neu zu bewerten und die Finanzierung der beiden Projekte zu überarbeiten. „Bezüglich des bereits erneuerten Waldschwimmbades Lech besteht die Notwendigkeit dessen, die von der einstigen Gemeindevertretung mit jener des Gemeindezentrums erstellten Finanzierung neu separat zu organisieren“, informiert die Gemeinde in einer Aussendung.

Bürgermeister Gerhard Lucian: „Derzeit sehen wir keine Notwendigkeit, geplante Projekte und Investitionen auf Eis zu legen." Archiv/VN
12 Millionen Mehraufwand
Für die Sanierung des Schwimmbades wurden damals rund 4 Millionen Euro veranschlagt, „wobei sich der Aufwand für die Gemeinde dank der Förderungen auf rund 3,6 Millionen Euro verringert“, wie Bürgermeister Gerhard Lucian informiert. Da die Bauarbeiten am Schwimmbad bereits fertiggestellt wurden, galt es hier, aus den Kreditangeboten mehrerer Banken das attraktivste Angebot hinsichtlich der Kosten sowie der Sicherheit im Bezug auf die zu erwartende weitere Entwicklung des Zinsniveaus zu wählen. „Der zum jetzigen Zeitpunkt vergleichsweise immer noch relativ günstige Fixzinssatz bei der beschlossenen Finanzierung bringt den Vorteil der fixen Kostenkalkulation“, informiert die Gemeinde.
Das noch im Bau befindliche Gemeindezentrum wurde 2019 mit Baukosten von rund 40 Millionen Euro veranschlagt. „Im Rahmen der Planung konnten weitere Tiefgaragenplätze und auch eine Dachterrasse vorgesehen werden. Das Baubudget erhöht sich damit inklusive der Indexsteigerung von 40 Millionen auf 47,5 Millionen Euro“, teilt der Bürgermeister mit. Somit habe sich ein zusätzlicher Finanzierungsaufwand ergeben. „Auf die zu erwartenden Zinssteigerungen haben wir rasch reagiert und konnten weitere 12 Millionen Euro frühzeitig zu guten Konditionen finanzieren“, sagt Gerhard Lucian.
Um weiterhin flexibel zu bleiben, auch im Hinblick auf eine vorzeitige Tilgung, habe man sich für ein Angebot entschieden, bei dem 3 Millionen Euro einem variablen Zinssatz und die restlichen 9 Millionen einem fixen Zinssatz unterliegen. „Nachdem die laufenden Kosten noch auf längere Zeit vom derzeitigen Kreditrahmen abgedeckt sind, wird der neue Kredit erst ab 30. Juni 2024 in Anspruch genommen werden.“
Künftige Investitionen gesichert
Der vom Finanzausschuss ausgearbeitete und vorgelegte Beschluss wurde in der 25. Sitzung der Gemeindevertreter einstimmig angenommen. Somit ist die mittel- und langfristige Finanzierungsplanung des Neubauprojektes in Lech abgesichert. Auch künftige Investitionen könne man noch, soweit absehbar, gewährleisten, wie Bürgermeister Gerhard Lucian bestätigt: „Selbstverständlich beobachten wir, welche Folgen die Pandemie und der Krieg in der Ukraine mit sich bringen. Aber derzeit sehen wir keine Notwendigkeit, geplante Projekte und Investitionen, die für unsere Dorfentwicklung wichtig sind, auf Eis zu legen.“