„Die Herausforderung, ein Budget zu erstellen, war vielleicht noch nie größer“

Heimat / 20.01.2023 • 08:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage wird
die Marktgemeinde 2023 kräftig investieren.

Frastanz Inflation, Teuerung, steigende Zinsen machen auch vor den Gemeinden zu schaffen. „Die Herausforderung, ein Budget zu erstellen, war vielleicht noch nie größer“, bekannte daher Finanzreferent und Bürgermeister Walter Gohm bei der Präsentation des Voranschlages vor der Gemeindevertretung. Trotz der widrigen Voraussetzungen wurde das Budget von allen Fraktionen positiv angenommen und daher auch einstimmig beschlossen.

Schulden steigen

Nach der Gegenüberstellung der Ausgaben im Ergebnishaushalt in Höhe von 21,5 Millionen Euro zu den Einnahmen ergibt sich ein Minus von 460.000 Euro. Die Verschuldung steigt im Lauf des Jahres um 3,8 Millionen auf 22,1 Millionen Euro. Umgerechnet ergbit dies eine Pro-Kopf-Verschuldung von 3424 Euro.

Zukunftsprojekte

Insbesondere zwei Projekte schlagen sich nicht nur aktuell auf die Frastanzer Finanzen nieder, sondern werden noch Jahrzehnte nachwirken. Das ist zum einen das erst kürzlich eröffnete Bildungszentrum Hofen, als auch der anstehende Neubau des Bildungszentrums in Fellengatter. Fast 35 Millionen Euro muss die Marktgemeinde in den nächsten gut 20 Jahren allein hierfür stemmen. Dennoch sollen auch andere wichtige Zukunftsprojekte nicht außer Acht gelassen werden, wie die Marktgemeinde Frastanz mitteilt.

<p class="caption">Das bereits bezogene Bildungszentrum Hofen (im Bild) und der Neubau für das Bildungszentrum Fellengatter werden die Finanzen noch lange belasten. <span class="copyright">Hoebst/ Forster-Jochum</span></p>

Das bereits bezogene Bildungszentrum Hofen (im Bild) und der Neubau für das Bildungszentrum Fellengatter werden die Finanzen noch lange belasten. Hoebst/ Forster-Jochum

Gemeinsam mit den anderen Walgaugemeinden wird die Sanierung des Naturbades Untere Au angegangen. <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Gemeinsam mit den anderen Walgaugemeinden wird die Sanierung des Naturbades Untere Au angegangen. VN/Lerch

Heuer sind daher rund fünf Millionen Euro für Investitionen und Instandhaltungen vorgesehen: So wird beispielsweise in die Erweiterung der Sportanlage und gemeinsam mit den Gemeinden der Regio Im Walgau in die Erneuerung des Naturbades Untere Au, in Straßensanierungen und Radwegebau, den Wasser- und Kanalkataster sowie den Skaterplatz, die Grünschnittverarbeitung in der Galätscha und die Instandhaltung von Gemeindegebäuden investiert.

Weitsichtige Entscheidung

Ebenso fünf Millionen Euro werden für Grundankäufe in die Hand genommen. „Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass wir das trotz der anstehenden Investitionen machen, dann hätte ich ihn mindestens für einen Phantasten gehalten“, lobte Ronald Beller als Budgetsprecher der Grünen und Parteifreien Frastanz diesen Schritt. Den Gasthof Kreuz und mehrere Grundstücke aus einer Verlassenschaft anzukaufen, wie das die Gemeindevertretung im Dezember einstimmig beschlossen hatte, sei aber eine sehr weitsichtige Entscheidung gewesen.

<p class="caption">Bereits im vergangenen Dezember wurde der Ankauf des Gasthof Kreuz beschlossen. <span class="copyright">Marktgemeinde</span></p>

Bereits im vergangenen Dezember wurde der Ankauf des Gasthof Kreuz beschlossen. Marktgemeinde

Möglich seien die Investitionen unter anderem nur durch die höheren Ertragsanteile des Bundes und die stabile und krisensichere Entwicklung bei der Kommunalsteuer, heißt es aus dem Rathaus.

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