Wo Stricknadeln und Guglhupf aufeinandertreffen

Projekt mit Mehrwehrt in der bugo in Göfis.
Göfis Die bugo in Göfis bietet neben dem Verleih von Büchern und anderen Medien ein abwechslungsreiches Programm. Sie ist mehr als eine Bibliothek, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für die Göfner, aber auch für Menschen aus den umliegenden Gemeinden. Am vergangenen Dienstag fand wiederum „Stricken, Guglhupf und mehr“ unter der bewährten Leitung von Herlinde Gabriel statt. „Ich habe schon früher Handarbeitsrunden geleitet, das hat mir immer viel Freude bereitet. Die Idee zum aktuellen Projekt hatte bugo-Leiter Rudi Malin. Er hat mich angefragt, ich habe sogleich zugesagt“, erklärt die sympathische Projektleiterin.

Viele Anfragen
Alte Handarbeitstechniken wie Stricken, Häkeln oder Sticken haben in den letzten Jahren einen gesellschaftlichen Aufschwung erhalten. Auch junge Leute haben die Freude am eigenen Gestalten von Pullovern, Schals und vielem anderen entdeckt. Und nicht zuletzt durch die Coronapandemie, wo durch die Maßnahmen das häusliche Leben eine Aufwertung erfuhr, fanden sich viele neue Interessenten für das Handarbeiten.

„Stricken, Guglhupf und mehr“ findet einmal im Monat am Dienstagnachmittag statt. Schon bei der ersten Gruppenrunde vor zwei Jahren fand sich eine Gruppe, die sich seither regelmäßig zum gemeinsamen Handarbeiten trifft. Im oberen Stock befindet sich ein Raum, der ausreichend Platz für die Teilnehmerinnen bietet.

Die gemütliche Atmosphäre in der Runde hat sich auch anderen Gemeinden herumgesprochen. So finden sich auch Frauen aus Götzis, Ludesch und Frastanz, die regelmäßig kommen. „Ich habe sogleich eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, so können wir uns ganz unproblematisch untereinander austauschen“, erläutert Herlinde Gabriel. Im Schnitt kommen rund 15 Frauen regelmäßig. „Bei uns ist keine Anmeldung erforderlich. Die Anfragen häufen sich jedoch mittlerweile. Ich hoffe, der Raum ist dann noch ausreichend“, fügt sie humorvoll hinzu. Die innovative Gruppenleiterin wollte früher eigentlich Handarbeits- und Werklehrerin werden: „Wieso ich das dann nicht gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Aber ich freue mich umso mehr, dass ich meine Kenntnisse nun in dieser Form weitergeben kann.“
Reger Austausch untereinander
Herlinde Gabriel ist in der bugo auch Produzentin für Kinderbekleidung. In der Handarbeitsgruppe wird gestrickt, gehäkelt, gestickt, aber auch gebastelt. Unter fachkundiger Anleitung entstehen auf diese Weise originelle Weihnachts- und Osterdekorationen. „Ansonsten bringt jede Frau ihre eigene Handarbeit mit. Ich gebe Tipps, besorge das Material und bemühe mich, eine gemütliche Atmosphäre für den gegenseitigen Austausch zu schaffen“, betont die Göfnerin. Die Gruppe leitet sie mit viel Engagement ehrenamtlich: „Ich bekomme am Abend oft Textnachrichten, in denen sich die Teilnehmerinnen bedanken. Das ist für mich der größte Lohn.“

Außerdem bringt sie jedes Mal einen selbst gebackenen Kuchen mit, dabei kommt immer ein neues Rezept zur Anwendung: „Eigentlich wird ein Original-Guglhupf mit Hefeteig gebacken. Ich verwende jedoch Rührteig und variiere mit den Zutaten. Beim Backen verwende ich allerdings immer eine Guglhupfform.“ Mit Kaffee und einem Stück Gugelhupf gestaltet sich der Handarbeitsnachmittag recht angenehm.

Es wird geplaudert und gelacht, aber auch Tipps werden weitergegeben. Herlinde Gabriel berät bei dem Stricken einer Socke, wie eine Ferse besser gelingt und zeigt dies anschaulich anhand eines Babysöckchens vor. Oder sie schlägt einer anderen Frau eine andere Stricknadelgröße vor, weil sie eine etwas lockere Strickart hat. Ein Diskurs entsteht über das Nähen eines Hohlsaums. „Das bringen wir miteinander schon hin“, ist ein geflügelter Ausdruck, der an diesem Nachmittag des Öfteren fällt. Gemeinsames Handarbeiten macht Spaß und ist in der Gruppe absolut bereichernd. BI
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