Frastanz fest in Narrenhand

Schlüsselübergabe und Kinderumzug.
Frastanz Endlich wieder einmal zogen beim Kinderfaschingsumzug der Närrischen Riebelzunft unzählige bunte Mäschgerle fröhlich durch die Straßen von Frastanz. 17 Gruppen bewiesen mit fantasievollen Kostümen, dass der Fasching heuer wieder lebt. Hoch zu Ross marschierte der Reiterverein Frastanz als „Hippies“ an der Spitze des Zuges. Es folgten die Närrische Riebelzunft mit Burggraf Markus Pedot I. Nach den Fraschtner Kindsköpfen reihte sich die Alpenrepublik Gampelün in den Umzug. Wie zuletzt packte die „ARG“ heuer gleich mehrere heiße Eisen an: Eines davon war das geplante Reststoffkraftwerk der Firma Rondo Ganahl, das Gampelün kritisch betrachtet: „Nachts, wenn alles pennt, wird bei uns der Müll verbrennt“. Die Pläne für die umstrittene S18 wurden in einem Müllbeutel zur Schau getragen. Als positive Anregung war auf dem Umzugswagen ein nachhaltiges Windrad installiert.

Kunterbunte Kostüme
Die Turnerschaft zeigte auch heuer wieder akrobatische Sprünge mit dem Trampolin, der Musikverein zog als bunter Zoo durch die Straßen und die Marktgemeinde war als Zirkustruppe unterwegs. Farbenfroh und frühlingshaft wurde der Umzug nun mit den Kindergärten fortgesetzt, die als Schmetterlinge durch die Straßen zogen. Die Klasse 1/2 der Volksschule Hofen sorgte als Maler für bunte Farbkleckse, das Motto der Klasse 3/4 lautete „Schiff Ahoi“. Nicht zu Wasser, sondern zu Luft mobil waren die „Fliegenden Teppiche“ der Familie Meusburger. Das Faschingskomittee Frastanz, die Fraschtner Schäller, die Kriasihogga Schnifis, die Schwarzhornnarra Satteins, Tonis kunterbunte Rasselbande, die Faschingsnarren Frastanz, Badaila Kicker Nenzing und die Schützengilde Frastanz komplettierten den Zug, an dem auch die Schneggahüsler teilnahmen. Nach dem Umzug spielten die 1. Vorarlberger Guggamusig Schneggahüsler Frastanz vor dem Rathaus auf. Bis in den späten Nachmittag wurde noch die Polonaise getanzt und ausgiebig gefeiert. An dem farbenfrohen Kinderfaschingsumzug nahm auch Bürgermeister Walter Gohm und zahlreiche Gemeinderäte und Gemeindevertreter teil und das, obwohl sie bereits absetzt waren.

Bürgermeister abgeführt
Am Vormittag wurde nämlich Bürgermeister Walter Gohm mitsamt dem Gemeindevorstand traditionell bis Aschermittwoch des Amtes enthoben. An der Spitze der Narren: Burggraf Markus (BgM) Pedot. Gemeindechef Gohm und seine Gemeinderäte wehrten sich zwar mit deftigen Schmähreden über ihre Konkurrenten gegen die Entmachtung. Letztlich setzten sich – auch wegen der manipulativen Moderation durch NRZ-Zeremonienmeister Jürgen Jäger – aber doch die Narren durch. Der von Burggraf Markus I. gestellte Antrag: „Der Bürgermeister soll sich schleichen, die Macht den Narren überreichen!“ wurde einstimmig angenommen. Gohm hatte daraufhin den Rathausschlüssel abzugeben und wurde sogleich unter dem Gejohle der versammelten Narren von der Burgwacht aus dem Adalbert-Welte-Saal abgeführt. HE

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