Kritik am Bahnhof und Verwirrung um Tourismusbeitrag in Feldkirch

Elias Wehingern (SPÖ) sieht in Feldkirch kaum Bemühungen, den Bahnhof attraktiv zu gestalten. Die Stadt hält dagegen.
Feldkirch Der neue stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokraten in der Montfortstadt zögert nicht lange, um sich in die Stadtpolitik einzubringen. Angesichts der Tagesordnung für die Stadtvertretersitzung am 7. März sieht er ein Missverhältnis zwischen den Abgaben und Leistungen, die den Besuchern Feldkirchs geboten werden.

Stein des Anstoßes: der Tourismusbeitrag und der Bahnhof Feldkirch. Dieser ist für Wehinger alles andere als einladend: Infrastruktur wie der Bankomat funktionieren nicht, einen Kiosk gibt es nicht, das Café verfiel in einen Winterschlaf. Leihräder, sichere Radwege vom und zum Bahnhof, einen Trinkwasserbrunnen, eine grundsätzliche Information, in welche Richtung die Innenstadt überhaupt liegt oder einen Stadtplan, Hotelübersicht oder Taxistand vermisst er ebenso.
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“Wer hier ankommt und nicht bleiben muss, fährt lieber gleich wieder ab”, zieht er eine verherrende Bilanz für das Eingangstor zur Stadt. Und nun deute die Tagesordnung an, die den Fraktionen zur Vorbereitung übermittelt wurde, dass Feldkirch für diesen Nicht-Service sogar den Tourismusbeitrag erhöhen will.
Tourismusbeitrag solle in Bahnhof fließen
“Der Bahnhof sollte ein Ort der Begegnung sein, wo Menschen gerne hingehen, wo man freundlich empfangen wird. Jetzt finden wir das Gegenteil. Die SPÖ Feldkirch fordert die Stadtregierung auf, die Einnahmen aus der Tourismusabgabe für die Menschen einzusetzen”, fordert Wehinger zumindest eine zielgerichtete Nutzung dieser Gelder.

Feldkirch kontert Kritik
Während die Einladung zur Stadtvertretersitzung eine Erhöhung nahelege, spricht man in der Abteilung Vermögensverwaltung jedoch von einer Reduktion. Denn während der Hebesatz für 2022 bei 0,2803 Prozent betrug, schlage die Abteilung der Stadtregierung eine Anpassung auf 0,2579 Prozent vor. Dies entspräche, sofern sie angenommen wird, einer Reduktion von knapp acht Prozent.
Auch die anderen Kritikpunkte will man im Rathaus so nicht stehen lassen. So beinhalten die Linienpläne der Stadtbusse auch einen Stadtplan, diese seien auch im Büro des Verkehrsverbunds direkt neben dem Bahnhof erhältlich. Der Trinkwasserbrunnen werde, sobald keine Frostgefahr besteht, genauso wieder in Betrieb gehen wie der Bankomat. Beim scheinbaren Mangel an Kiosk und Verpflegungsmöglichkeiten verweist die Stadt auf den nahen Sutterlüty beim Bahnhofsareal und zwei Restaurants in der Fast-Food-Meile. Bezüglich Fehlen eines Radverleihs vermutet die Stadt fehlende Rentabilität, da es auch sonst im Land an einem vergleichbaren Angebot fehlt.
Auch dazu, dass der Bahnhof ein Ort der Begegnung ist, hat die Stadt etwas zu sagen: “Der Bahnhof ist in erster Linie eine Mobilitätsdrehscheibe, die täglich von ca. 13.000 Pendlern frequentiert wird. Auf dem Bahnhofsvorplatz halten jeden Tag über 400 Busse. Im Endausbau werden es rund 600 Busse pro Tag sein.” Dennoch werde man Begegnungsräume schaffen, verweist Feldkirch auf die noch laufende Umgestaltung des gesamten Quartiers.
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