Mut als Inspirationsquelle

Nikola Bartenbach widmet sich in erster Linie der figurativen Kunst.
RANKWEIL Die Vorarlberger Nachrichten starten neu mit einer Serie mit Porträts über Kunst- und Kulturschaffende im Raum Feldkirch. Der Fokus dieser Serie liegt darin, die enorme Bandbreite in den künstlerischen Arbeiten in Malerei, Kunsthandwerk, Bildender Kunst, Theater, Literatur und Musik aufzuzeigen, die auf so kleinem Raum geboten wird. Es besteht eine faszinierende Vielfalt an kreativ tätigen Menschen, die im Rahmen dieser Serie vorgestellt werden sollen.
Als Auftakt wird heute der in Bludenz geborene Künstler Nikola Bartenbach vorgestellt. Er lebt mit seiner Familie in Rankweil Brederis, dort befindet sich auch sein Atelier.
Herr Bartenbach, welche Bedeutung hat Kunst für Sie?
BARTENBACH Jedes Werk ist für mich eine Herausforderung, bei der Mut meine Inspirationsquelle ist. Einerseits ist es der Mut in anderen, der mich inspiriert. Und dann ist es auch mein eigener Mut, meine Ideen in der Auseinandersetzung mit den Narrativen von radikal unbeirrten Persönlichkeiten abzubilden. Dabei geht es mir vor allem darum, jene Geschichten zu erzählen, in denen Figuren ihre Träume und Wünsche umsetzen. Hierin sehe ich das konzeptuelle Fundament meiner künstlerischen Arbeit. Für mich ist es von großer Bedeutung, dass Menschen beim Betrachten meiner Kunst berührt werden und eine Verbindung zu meinen Werken aufbauen können. Wenn ich sehe, dass die Geschichte, die hinter dem Werk steht, erkannt und weitergedacht wird, habe ich das Gefühl, meine Mission als Künstler erfüllt zu haben.

Wie gestaltete sich bislang Ihr Weg zur Kunst?
BARTENBACH Ich bin kein studierter Fachmann. Ich habe als Kind angefangen und bis jetzt nicht aufgehört. Wo ich darf, bringe ich mich gerne ein und bis jetzt macht es mir große Freude. Ich bin sehr dankbar für die Chancen, die mir gegeben worden sind, meine Kunst zu präsentieren. Ich bleibe aber bei der figurativen Kunstform.

Wie gehen Sie bei der Gestaltung Ihrer Kunstwerke vor? Welche Arbeitsweise haben Sie entwickelt?
BARTENBACH Es kommt immer auf das Motiv an. Manche Ideen kommuniziere ich lieber als Skulptur und dann gibt es andere Geschichten, die ich auf der Leinwand zur Gestaltung bringe. Ich denke auch viel über die Präsentation nach und welche Wirkung bei den Betrachtern ausgelöst wird. Aber es ist das Wunder der Inspiration – der Flow, der die Richtung vorgibt. Was natürlich kommt, nehme ich an und lass mich treiben. Ich versuche Inspiration im Alltag zu finden. Es sind Gesten, kleine Aussagen, Tagträume und anderes, die mich ultimativ veranlassen, zu schaffen.
Welche Materialien kommen bei Ihnen zur Anwendung?
BARTENBACH Kürzlich habe ich Metall und das Schweißen für mich entdeckt. Mit jeder neuen Fähigkeit eröffnen sich ganz neue Wege. Aber ich liebe Ton, Gips, Silikon und Harz für Skulpturen und Acryl für meine Bilder. Früher habe ich oft mit Tusche und Tinte gezeichnet. Heute bin ich nicht mehr nur monochrom unterwegs.

Jedes Atelier ist anders und spiegelt auch das Wesen des Künstlers. Wie sieht Ihr Atelier aus?
BARTENBACH Mein Atelier ist ein Museum meiner Persönlichkeit und meiner Interessen. Es gibt kaum eine Fläche, die nicht behängt oder verstellt ist. Erinnerungstücke, Kunst die ich mir selbst geleistet habe, Geschenke von Freunden und Familie, Sammlerstücke, Figuren und Skulpturen. Jeder Blick inspiriert mich aufs Neue und erinnert mich an schöne Zeiten. Das Wichtigste ist aber, das es aufgeräumt ist. Wie viele räume auch ich meinen Raum auf, um Raum in meinem Kopf schaffen zu können.
Ein kurzer Ausblick in die Zukunft: Wie sehen Ihre nächsten Schritte im Kunstgeschehen aus?
BARTENBACH Ich bin schon sehr gespannt auf alles, was noch kommen mag. Aber wenn nicht in diesem Jahr, dann darf man sich auf meine nächste Ausstellung im April 2024 in der Villa Falkenhorst freuen. BI
ZUr person
Nikola Bartenbach
Geboren 1991
Familie Verheiratet mit Eva, Sohn Lui
Wohnort Brederis
Hobbys Zeit mit meiner Familie verbringen
Beruflicher Werdegang:
Junior-Kontakter bei der ACC Werbeagentur in Innsbruck
Assistant Consultant bei Bartenbach Licht GmbH in Aldrans
Local Marketing und Grafiker bei IKEA Innsbruck
Seit 2018 Kulturmitarbeiter, Grafiker, Konzeption und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Bludenz
Seit 2018 Externer Lektor für Content Creation an der FH Kufstein
Ausstellungen bisher:
2022 Volksbank Götzis: „Eine Vorarlberger Hochzeit“
2021 Verein allerArt, Bludenz: Gruppenausstellung mit Amrei Wittwer „Artifizielles Dunkel“
2019 Studio CLE, Meiningen: Gruppenausstellung mit Stefan Finzgar, Clemens Walser, Thomas Anton Rauch und Alexander Ess
Mehr Informationen unter: www.nikolabartenbachkunst.com
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