Gotteshaus mit markantem Erscheinungsbild

Heimat / 15.03.2023 • 16:45 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bregenz Außenansicht: Von außen fällt der in Pagodenform gebaute Kirchturm ins Auge. Einzigartig ist die Kombination aus den Zweckbauten des Pfarr- und Gemeindehauses sowie der sakralen Räumlichkeit zu einem Komplex.
Bregenz Außenansicht: Von außen fällt der in Pagodenform gebaute Kirchturm ins Auge. Einzigartig ist die Kombination aus den Zweckbauten des Pfarr- und Gemeindehauses sowie der sakralen Räumlichkeit zu einem Komplex.

Einst als Kriegerdenkmal erbaut, ist die Heldengedächtniskirche Mariahilf heute Mittelpunkt im Vorkloster Bregenz.

bregenz Bevor es die Kirche Mariahilf gab, wurde der Stadtteil Rieden-Vorkloster vom Kloster Mehrerau versorgt. 1910 entstand eine Notkapelle im Schulhaus. Bereits drei Jahre zuvor erstellte Architekt Georg Baumeister Entwürfe für eine Kirche. 1917 unterbreitete auch Architekt Willibald Braun Entwürfe für ein Gotteshaus. Zur gleichen Zeit – im ersten Weltkrieg – entstand das Anliegen einer Kriegergedächtniskirche für Vorarlberg als landesweites, kirchliches Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Vorarlberg.

Die geschichtliche Entwicklung hat aber dazu geführt, dass Architekt Clemens Holzmeister diese Kirche als einen Ort der Stille und des Gebets planen durfte, als einen Ort, der den Frieden einmahnt. Ab 1921 setzte er seine Pläne in die Tat um und ließ die Pfarrkirche von 1925 bis 1931 erbauen. 1980 erfolgte eine Restaurierung und Neuordnung des Kircheninneren in Zusammenarbeit mit Architekt Hans Purin.

Ausstattungsmerkmale wie ein Altar mit Baldachinaufbau und eine Pietà aus dem 17. Jahrhundert verleihen dem Gotteshaus ein markantes Erscheinungsbild. <span class="copyright">Pfarre Mariahilf</span>
Ausstattungsmerkmale wie ein Altar mit Baldachinaufbau und eine Pietà aus dem 17. Jahrhundert verleihen dem Gotteshaus ein markantes Erscheinungsbild. Pfarre Mariahilf

Markanter Turm

Die denkmalgeschützte Kirche ist ein ovaler Zentralbau mit einem eindrücklichen, oktogonalen Turm. Clemens Holzmeister vereinte den zentralen Kirchenraum mit angegliedertem Chor und Seitenkapellen und einem mehrgeschossigen Turm mit zwei vorgelagerten Flügelbauten des Pfarrhauses und Kaplanhauses mit einem Vorhof als Atrium mit Pfeilerarkaden zu einer Gesamtanlage. Der im Osten positionierte Turm hat fünf sich verjüngende achteckige Geschosse und ein Zeltdach und Rundbogenfenster. Über dem Kircheneingang wacht der Erzengel Michael, ein 1932 geschaffenes Steinrelief von Albert Bechtold.

Gotteshaus mit markantem Erscheinungsbild
Primizfeier 1955 in der Kirche Mariahilf. Oskar Spang

Vorarlberger Glaskunst

Das Deckenfresko Schutzmantelmadonna mit Dreifaltigkeit für Soldaten und Verwundete stammt von Leo Sebastian Humer (1931). Die Fenster im Altarraum entwarf Clemens Holzmeister selbst. Die Glasmalerei nach Entwürfen von Anton Faistauer und Robin Christian Andersen führte die Tiroler Glasmalereianstalt aus. Weitere Glasmalereien nach dem Entwurf von Leopold Fetz stellte Glas Marte in Bregenz her.

Den Altar mit dem imposanten Baldachinaufbau aus Silberblech und der Figur Maria mit Kind entwarf 1931 der Bildhauer Hans Andre in Zusammenarbeit von Gudrun Baudisch-Wittke, die auch das strukturierte Band mit Reliefs von Mariensymbolen um das Fresko schuf.

Luftaufnahme von 1959. Heute ist die Pfarrkirche Mariahilf eine bekannte Heldendankkirche, die einen zentralen Kirchenraum mit Seitenkapellen, einem Chor, einem mehrgeschossigen Turm, einem Vorhof als Atrium und Kaplanhaus vereint. <span class="copyright">volare</span>
Luftaufnahme von 1959. Heute ist die Pfarrkirche Mariahilf eine bekannte Heldendankkirche, die einen zentralen Kirchenraum mit Seitenkapellen, einem Chor, einem mehrgeschossigen Turm, einem Vorhof als Atrium und Kaplanhaus vereint. volare

In den Eingangskapellen steht links eine Pietà aus dem 17. Jahrhundert und rechts eine Figur der Hl. Antonius aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel ist ein Werk der Orgelbaufirma Gebrüder Mayer aus dem Jahr 1931. Zuletzt wurde sie in den Jahren 1987/88 umfassend restauriert. Besonders sind das romantische Orgelkonzept nach den Vorstellungen der Elsässer Orgelreform sowie 38 Register auf zwei Manualwerken. MEC

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