Erst eins, dann zwei, herunter ist das Geweih

FELDKIRCH Wer zurzeit aufmerksam durch den Wildpark Feldkirch spaziert, kann Zeuge eines Schauspiels werden, das sich Jahr für Jahr beim Rotwild wiederholt: Die männlichen Hirsche werfen zum Frühjahrsbeginn zwischen Februar und April ihr Geweih ab. Das Hirschgeweih wird manchmal auf beiden Seiten gleichzeitig, manchmal aber auch zuerst auf der einen Seite und dann auf der anderen Seite abgeworfen, wie heuer zu beobachten, sodass der Hirsch im Übergangszeitraum etwas merkwürdig wie ein “einarmiger Bandit” wirkt.

Frisches Geweih

Hirsche werfen ihr Geweih unter anderem auch deshalb ab, weil es im Kampf häufig beschädigt wird. Der zu Beginn des Frühjahrs weniger majestätische Anblick des Rothirsches ist nur von vorübergehender Natur: Gleich nach dem Abwurf wächst unter einer schützenden Basthaut ein neues Geweih heran. Erfreulicherweise wird dieses sogar jedes Jahr noch etwas größer. Bis zur Brunftzeit im Herbst hat der Hirsch wieder einen prächtigen Kopfschmuck.

Schnelles Wachstum

“Das Hirschgeweih wächst 140 Tage lang”, ergänzt Birgit Wedl. Die Tierpflegerin aus dem Wildpark weiß über den jährlichen Ritus des Rotwilds bestens Bescheid. Bis zum Juli ist das neue Geweih bereits wieder zur vollen Größe ausgewachsen. Das Geweih des Rothirsches hatte auf jeder Seite ein Gewicht von etwas über zwei Kilo. Wer Interesse am Hirschgeweih hat, ist zu spät dran: Es ist schon verkauft.