Erinnerung an eine Lebenskünstlerin

Heimat / 12.05.2023 • 16:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Nichten, Neffen oder Großneffen von Lydia Bonetti bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus Hard. <span class="copyright">AJK/8</span>
Nichten, Neffen oder Großneffen von Lydia Bonetti bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus Hard. AJK/8

Die Geschichte der Harderin Lydia Bonetti ist im Museum für Lebensgeschichten im Rathaus Hard zu sehen.

HARD Kein Star, aber eine Bereicherung für viele Anlässe, eine Frau, mit der Bekannte und Betreuerinnen viel Spaß hatten. So wird Lydia Bonetti (1927–2012) beschrieben. Ihr gilt die 8. Ausstellung im Harder Museum für Lebensgeschichten. Sie ist noch bis zum 7. Juli im Rathaus Hard zu sehen.

Viele interessierte Besucherinnen und Besucher kamen zur Eröffnung der Ausstellung über die Harder Lebenskünstlerin.
Viele interessierte Besucherinnen und Besucher kamen zur Eröffnung der Ausstellung über die Harder Lebenskünstlerin.

„Hoamatle – Bi ganz vrliobt is Hoamatle, do zwischid Aa und Rhi am himmlblauo Bodosee, möcht niana andorscht si.“ So beginnt eines ihrer Gedichte über ihre Heimat Hard, die Lydia Bonetti besonders geschätzt hat. Als jüngstes Kind einer Trentiner Familie war sie immer froh darüber, dass ihre Eltern im Land geblieben sind. Immerhin kam 1984 sogar ein Gedichtband mit den Werken von Lydia Bonetti heraus, auf den sie besonders stolz gewesen ist.

Lydia Bonetti gab zu Lebzeiten bei verschiedenen Anlässen ihre Gedichte zum Besten.
Lydia Bonetti gab zu Lebzeiten bei verschiedenen Anlässen ihre Gedichte zum Besten.

Die Pflege der Eltern, die Arbeit in der „Bude“, der Harder Kammgarn, das selbstständige Leben im Schäfferhof und die Tagesbetreuung über den Sozialsprengel sind Merkpunkte. Weil Lydia Bonetti verschiedene Anlässe in Hard mit ihren Beiträgen belebt hat, haben sie viele in guter Erinnerung behalten, ihre Gedichte, ihren Gesang, ihre Geschichten und Erzählungen.

Eindrucksvolle Fotos, Texte und Objekte sowie eine literarische Installation  bieten Einblicke in das Leben und Wirken einer begeisterten Harderin.
Eindrucksvolle Fotos, Texte und Objekte sowie eine literarische Installation bieten Einblicke in das Leben und Wirken einer begeisterten Harderin.

Tagesbetreuung
Darauf sowie auf andere Stationen ihres Lebens verweist die Ausstellung im Rathaus. Lydia Bonetti reiht sich sehr gut in die bisher im Museum für Lebensgeschichten vorgestellten Harderinnen und Harder ein. Isabella Heim, die mit Lydia in der Tagesbetreuung viel Kontakt hatte, nahm für die Texte Kontakt zu Angehörigen und Bekannten von Lydia auf, unterstützt durch Bernadette Hagen. Da wurden rare Fotos entdeckt und zur Verfügung gestellt.

Irmgard Fitz trug Mundartgedichte von Lydia Bonetti vor.
Irmgard Fitz trug Mundartgedichte von Lydia Bonetti vor.

Nicole Ohneberg, die Leiterin des Harder Gemeindearchivs, und Cornelia Reibnegger vom Sozialsprengel Hard trugen zur Umsetzung bei, ebenso Alwin Ender und Peter Kopf mit weiteren Helferinnen und Helfern. Resi und Urs Riesner übernahmen erneut das Lektorat der Texte. Isabella Heim erinnerte bei der Eröffnung der Ausstellung im Rathaus an Lydia. Deren ältester Bruder habe sich nicht sehr erfreut gezeigt, als ihm von der neuen Schwester berichtet worden ist: „Lieber hätte ich einen Wecken Brot gehabt!“

Blumen für Isabella Heim und Dank von Cornelia Reibnegger und Bürgermeister Martin Staudinger.
Blumen für Isabella Heim und Dank von Cornelia Reibnegger und Bürgermeister Martin Staudinger.

Gedichtvortrag
Irmgard Fitz, lange Zeit Kontaktperson von Lydia Bonetti, trug gekonnt etliche der Gedichte der Lebenskünstlerin vor. Dafür gab es vom erfreulich zahlreich erschienenen Publikum im Rathaus viel Applaus. Bürgermeister Martin Staudinger freute sich über die Aktivitäten und bedankte sich bei allen Beteiligten. So wie für viele Zugewanderte und deren Nachwuchs sei auch für Lydia Bonetti Hard echte Heimat geworden. Das bezeugten auch etliche Nichten und Neffen, die zur Ausstellung geladen waren. Für alle an der 8. Ausgabe des Museums für Lebensgeschichten Engagierten gab es Blumen, und die Besucherinnen und Besucher waren zu Häppchen und Getränken geladen.

Dank an alle, die zur Ausstellung über Lydia Bonetti beigetragen haben.
Dank an alle, die zur Ausstellung über Lydia Bonetti beigetragen haben.

Rahmenprogramm
Cornelia Reibnegger hatte zuvor auf das Rahmenprogramm verwiesen, das der Sozialsprengel Hard um die Lebensgeschichte von Lydia anbietet, sowohl für die Jugend als auch für Senioren. Eindrucksvolle Fotos, Texte und Objekte sowie eine literarische Installation mit Textblättern bieten Einblicke in das Leben und Wirken einer begeisterten Harderin. AJK

Nicole Ohneberg, Leiterin des Harder Gemeindearchivs, trug zur Umsetzung der Ausstellung bei.
Nicole Ohneberg, Leiterin des Harder Gemeindearchivs, trug zur Umsetzung der Ausstellung bei.