300 Jahre Vermächtnis eines Barockbaumeisters

Heimat / 14.09.2023 • 13:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Historiker Mathias Moosbrugger (Mitte) präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse und beleuchtete die kulturelle Bedeutung des Baumeisters für die Region. <span class="copyright">MAM/6</span>
Historiker Mathias Moosbrugger (Mitte) präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse und beleuchtete die kulturelle Bedeutung des Baumeisters für die Region. MAM/6

Im Gedenken an den 300. Todestag von Bruder Caspar Moosbrugger aus Au fanden in Einsiedeln feierliche Veranstaltungen statt.

Au, Einsiedeln Mit Bruder Caspar Moosbrugger darf Au auf einen berühmten Baumeister der Barockzeit zurückblicken. Der 300. Todestag des Klosterbruders, der uns in Einsiedeln (Schweiz) ein unvergleichliches Kulturerbe hinterlassen hat, wurde in einem feierlichen Rahmen begangen.

Der Künstler Ernst Steininger präsentierte seine "Master Builder - Porträts".
Der Künstler Ernst Steininger präsentierte seine "Master Builder - Porträts".

Klosterbruder und Baumeister

Schon in jungen Jahren zeigte der aus Au stammende Bruder Caspar Moosbrugger architektonische Reife. Zunächst wurde er mit dem Konventneubau beauftragt, und nur wenige Jahre später übernahm er die Planung des Klosterneubaus. Mit der Klosterkirche, dem Oktagon über der Gnadenkapelle und der Kirchenfassade legte der junge Baumeister Moosbrugger eine beeindruckende Meisterleistung vor.

Auch für das leibliche Wohl war an diesem Tag bestens gesorgt.
Auch für das leibliche Wohl war an diesem Tag bestens gesorgt.

Neuester Forschungsstand

Das Barockbaumeister Museum feierte in Kooperation mit dem Kloster Einsiedeln den 300. Todestag von Bruder Caspar Moosbrugger. Im hochinteressanten Vortrag „Zwischen Wald und Welt“ informierte Mathias Moosbrugger über die sozial- und lokalgeschichtlichen Hintergründe der Bregenzerwälder Barockbaumeister.

Mathias Moosbrugger thematisierte den Barockbaumeister als "Architekten einer neuen Zeit".
Mathias Moosbrugger thematisierte den Barockbaumeister als "Architekten einer neuen Zeit".

Seit gut einem Jahr forscht der Historiker Mathias Moosbrugger und stellte den neuesten Forschungsstand vor. Er thematisierte die Bregenzerwälder Barockbaumeister als „Architekten einer neuen Zeit“ und betonte die enorme Bewegung und Mobilität in der Geschichte des Hinteren Bregenzerwaldes. Seine Forschung öffnet viele neue Perspektiven und regt zur Diskussion an. Sein Vortrag beinhaltete auch Geschichten über Armut, Mittelschicht und Wohlstand.

Zahlreiche interessierte Zuhörer kamen von nah und fern in die benachbarte Schweiz.
Zahlreiche interessierte Zuhörer kamen von nah und fern in die benachbarte Schweiz.

Er berichtete zum Beispiel von einem Lehrling, der wegen zahlreicher Diebstähle gerichtlich belangt wurde und heute spannende Quellen liefert. Die Arbeit von Mathias Moosbrugger stellt einen bedeutenden Gewinn für die Region dar; bereits der erste Forschungsabschnitt brachte aufschlussreiche Erkenntnisse.

Rainer Muxel eröffnete die Veranstaltung.
Rainer Muxel eröffnete die Veranstaltung.

Rahmenprogramm

Ein weiterer Höhepunkt war die Ausstellung „Master Builder – Porträts“ nach barocken Vorlagen des Künstlers Ernst Steininger. Der Künstler war persönlich anwesend und führte kurz in seine Werke ein. Ein zusätzlicher interessanter Punkt: Die österreichische Post bzw. die Kulturlandschaft Vorarlberg hat eine Sonderbriefmarke zum 300. Todestag von Bruder Caspar Moosbrugger herausgebracht. MAM