Wildpark Feldkirch setzt einen wichtigen Meilenstein

Modernes Wirtschaftsgebäude und Quarantänestationen werden morgen Sonntag eröffnet.
Feldkirch Der Wildpark kann am Sonntag, 30. November, ein neues Futterhaus und Wirtschaftsgebäude samt dreier Quarantänestationen für herrenlose Wildtiere sowie einen Unterstand für die Auerochsen in Betrieb nehmen. Das alte Futterhaus war derart desolat, dass das Futter durch eindringende Nässe unbrauchbar geworden ist. Das Betriebsgebäude war ein provisorisches Projekt aus den Achtzigerjahren. Die völlig veralteten Sanitäreinrichtungen entsprachen nicht einmal mehr den gesetzlichen Erfordernissen des Arbeitnehmerschutzgesetzes, zumal die Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wildparks oft mit erhöhter Schmutzbelastung verbunden ist. Eine Sanierung war unumgänglich. Der Unterstand für die Nachzüchtung von Auerochsen ersetzt ein Zelt-Provisorium.

Spenden und Sponsoren notwendig
Die neuen Gebäude wurden vom Feldkircher Architekturbüro Rainer+Amann geplant, das bereits früher die Gestaltung mehrerer Gehege durchgeführt hat. Von den Gesamtkosten von 2,1 Millionen Euro für alle drei Projekte musste der Wildpark beinahe zwei Drittel durch Spenden und Sponsoren aufbringen. Deshalb ist der Wildpark für die Unterstützung der Vorarlberger Wirtschaft, durch liechtensteinische Stiftungen und private Sponsoren sehr dankbar. Ohne diese Mittel wäre die Realisierung nicht möglich gewesen. Die weitere Finanzierung erfolgte durch Land, Stadt und die EU-Leader-Förderung. Das Land Vorarlberg hatte den Wildpark gebeten, Aufenthaltsmöglichkeiten für jene herrenlosen Wildtiere zu schaffen, für deren Aufbewahrung das Land gesetzlich verpflichtet ist. Deshalb war der Wildpark schon in den letzten Jahren provisorische Auffangstation, etwa für die in der Mülldeponie Böschistobel aufgefundene tropische Würgeschlange (Boa constrictor), den Hahn „Bubu“, der in Götzis seinem Besitzer wegen zu lauten Krähens auf behördliche Anordnung weggenommen wurde, in der Natur aufgefundene Störche oder Tiere, die bei einem Todesfall des Besitzers vom Wildpark so lange gepflegt worden sind, bis deren weiteres Schicksal geklärt ist. Einen größeren Teil des Betriebsgebäudes nehmen jetzt drei Quarantänestationen für herrenlose Wildtiere ein, in denen diese Tiere jetzt artgerecht versorgt werden können. Die Aufnahme erfolgt ausnahmslos nur über tierärztliche Anweisung.

Durch diese Investitionen sieht sich der Wildpark noch mehr in der Lage, seiner Aufgabe als familienfreundliches Naherholungsgebiet und Vermittler von Natur und Umwelt für Vorarlberg und die benachbarten Regionen (Liechtenstein und die Schweiz) gerecht zu werden. Er freut sich auf weiterhin zahlreiche Besucher – und ist auch für kleine Spenden dankbar.
