Wo sich in Vorarlberg die meisten Menschen anstecken

Jahresrückblick 2021 / 05.11.2021 • 19:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Wo sich in Vorarlberg die meisten Menschen anstecken
Wer positiv getestet wird, muss 14 Tage in Quarantäne. Nach zehn Tagen ist ein Freitesten möglich. Reuters

Immer mehr sind in Quarantäne. Geimpfte und Genesene werden nicht als enge Kontaktpersonen eingestuft.

Bregenz Die Zahl der Neuinfektionen steigt sprunghaft. In Vorarlberg kletterte die Sieben-Tages-Inzidenz am Freitag auf rund 486. Damit liegt das Land österreichweit bereits auf dem vierten Platz. Angesichts des rasanten Anstiegs nimmt auch die Zahl der Personen zu, die sich in Quarantäne befinden.

Wer positiv auf Corona getestet wird, muss sich 14 Tage in Quarantäne begeben. Ab dem zehnten Tag besteht die Option, sie mit einem negativen Test zu beenden. Laut Dashboard des Landes galten am Freitag 2947 Personen in Vorarlberg als aktiv positiv. Dazu kommen enge Kontaktpersonen (K1), die ebenfalls in Quarantäne müssen. Sie können sich ab dem fünften Tag „freitesten“, sonst gelten auch hier zehn Tage. Genaue Zahlen kann Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher auf VN-Anfrage nicht nennen. Zu den aktiv Positiven kämen seit dem 23. Oktober 8909 K1-Kontaktpersonen. Von ihnen könnten sich aber schon wieder einige freigetestet haben.

Kinder unter 14 werden als K2 eingestuft, erläutert Landessanitätsdirektor Grabher.<span class="copyright">VOL/mayer</span>
Kinder unter 14 werden als K2 eingestuft, erläutert Landessanitätsdirektor Grabher.VOL/mayer

Geimpfte und Genesene werden als K2 zurückgestuft, selbst bei einem engen Kontakt zu einem Infizierten. Das heißt, sie müssen nicht in Quarantäne. „Es gibt Ausnahmefälle im Gesundheits- und Sozialbereich, oder bei der Arbeit mit immungeschwächten Personen. In Vorarlberg haben wir aktuell aber keinen solchen Fall“, sagt Grabher. K2 bedeutet eigentlich nur lockerer Kontakt unter 15 Minuten, zum Beispiel in einem Büro. An sie ergeht aber die Empfehlung, nach fünf Tagen einen PCR-Test zu machen. Die genaue Prüfung – ob K1 oder K2 – werde individuell vom Infektionsteam vorgenommen, schildert der Landessanitätsdirektor.

Eine besondere Situation gibt es auch an den Schulen. „Kinder unter 14 Jahren werden im Schulverband grundsätzlich als K2 eingestuft.“ In diesem Bereich habe sich gezeigt, dass die Übertragung nicht so einfach sei. Zudem sollen ganze Schulklassen nicht mehr abgesondert werden. Geschwister oder Eltern gälten als K1.

Nicht immer könnte in Erfahrung gebracht werden, wo sich die Menschen angesteckt haben, erklärt Grabher. Manche Personen wüssten es nicht. Zudem stellten die gestiegenen Zahlen für die Kontakt-Nachverfolgung eine Herausforderung dar. „Die Befragungsintensität ist bei 400 Fällen pro Tag natürlich auch eine andere als bei 50.“ Für die vergangenen Tage lasse sich aber feststellen, dass die meisten Infektionen im Familien- und Freundeskreis stattfanden, etwa 50 bis 60 Prozent, schätzt der Mediziner. Dahinter folgt der Arbeitsplatz mit rund 20 bis 30 Prozent. „Alles andere fällt momentan nur unwesentlich ins Gewicht.“

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.