Autohausübernahme in trockenen Tüchern

Jahresrückblick 2021 / 10.12.2021 • 16:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Autohausübernahme in trockenen Tüchern
Rudi Lins jun. treibt das Wachstum seines Unternehmens weiter kräftig voran. VN/Steurer

Was das Autohaus Lins mit den neuen Standorten in Dornbirn, Bregenz und Hard plant.

Dornbirn Volkswagen ordnet seine Geschäfte in Vorarlberg neu. Die Porsche Inter Auto (PIA), Europas größtes Autohandelsunternehmen, zieht sich mit eigenen Standorten zurück, übergibt die Geschäfte an das Oberländer Familienunternehmen Autohaus Rudi Lins GmbH.

„Die Verträge sind unterzeichnet“, freut sich Firmenchef Rudi Lins jun. über den erfolgreichen Abschluss der Übernahme der Betriebe Porsche Dornbirn, Bregenz und Strolz in Hard. Sie tritt mit 10. Jänner 2022 in Kraft. Nach einer millionenschweren Investition in ein neues Porsche-Zentrum Vorarlberg und einen Seat/Cupra-Betrieb in Rankweil im Vorjahr geht die Expansion damit rasant weiter. Lins wird mit einem Schlag der größte Mobilitätsanbieter des Landes.

Die Übernahme beschert Lins mit Skoda eine überaus attraktive zusätzliche Marke. Man könne jetzt alle Volumensmarken des VW-Konzerns anbieten.
Die Übernahme beschert Lins mit Skoda eine überaus attraktive zusätzliche Marke. Man könne jetzt alle Volumensmarken des VW-Konzerns anbieten.

Über die Verkaufssumme wurde Stillschweigen vereinbart. „Mit den neuen Betrieben können wir jetzt ganz Vorarlberg abdecken und haben auch alle Volumensmodelle des VW-Konzerns im Angebot“, so Lins im Gespräch mit den VN. Im Autohandel spiele Größe eine immer entscheidendere Rolle. Investitionen seien nur noch über ein entsprechendes Volumen möglich. 4000 Fahrzeuge, die Hälfte davon gebraucht, will das Unternehmen in einem Normaljahr an nun sechs Standorten absetzen.

Team soll auf 200 Mitarbeiter anwachsen

Zu den bestehenden gut 90 Arbeitsplätzen kommen mit der Übernahme weitere 100 dazu. Sie sollen nicht nur erhalten, sondern leicht ausgebaut werden. Auch die Geschäftsführung der bisherigen PIA-Standorte bleibt unverändert. „Es werden alle Mitarbeiter übernommen. In den operativen Bereichen wird sich auch nicht viel ändern“, freut sich GF Hannes Wölfl jetzt auf kürzere und flexiblere Entscheidungswege innerhalb eines Familienbetriebs. Im Team orte er jedenfalls eine Art Aufbruchsstimmung.

Hannes Wölfl (li.) bleibt Geschäftsführer der Standorte in Dornbirn, Bregenz und Hard. Es werden zudem alle Mitarbeiter übernommen und das Team leicht ausgebaut. <span class="copyright">VN/Gasser</span>
Hannes Wölfl (li.) bleibt Geschäftsführer der Standorte in Dornbirn, Bregenz und Hard. Es werden zudem alle Mitarbeiter übernommen und das Team leicht ausgebaut. VN/Gasser

Mit den neuen Strukturen sollen auch Synergieeffekte genutzt werden, wie etwa bei Vorführfahrzeugen. „Wir können unseren Kunden in Zukunft eine völlig andere Produktvielfalt bieten“, so Rudi Lins. Bei den Synergien gehe es auch um Standards in den jeweiligen Betrieben.

Bei Porsche Dornbirn hat das Autohaus Lins auch eine Kaufoption auf die Immobilie. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Bei Porsche Dornbirn hat das Autohaus Lins auch eine Kaufoption auf die Immobilie. VN/Paulitsch

Das Autohaus Lins hat für die drei Standorte langfristige Mietverträge, für die Immobilie in Dornbirn auch eine Kaufoption. In Bregenz gebe es zudem Investitionsbedarf im Bereich des Schauraums und der Annahme. Mit der Rückführung der Standorte in ein Familienunternehmen sind auch die Karten innerhalb der VW-Betriebe im Land neu gemischt. Für sie ändere sich nichts, sie hätten Händlerverträge. „An diesem Status wird derzeit auch nicht gerüttelt“, so Lins weiter.

Am Standort in Bregenz, der langfristig gemietet wurde, stehen Investitionen an.
Am Standort in Bregenz, der langfristig gemietet wurde, stehen Investitionen an.

Die Großinvestitionen fallen mitten in die Coronakrise. Schwerer noch wiegt die Chipkrise, sagt Lins. „Wir werden auch 2022 nicht die Anzahl Autos bekommen, die wir bräuchten und verkaufen könnten.“ Andererseits sei der Start in Rankweil mit einem großen Wachstum im Aftersalesbereich sehr zufriedenstellend verlaufen.

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