„Mir macht mein Beruf wahnsinnig viel Spaß“

Nathalie Muthmann ist Mutter und Führungskraft beim Modeunternehmen Wolford.
Bregenz Es ist das kleine Wort „oder“, das den Unterschied macht. Nathalie Muthmann-Burkhardt wollte immer beidem eine Chance lassen: Kind und Karriere.
Heute ist die 33-jährige Mama einer zweieinhalbjährigen Tochter und Head of Group Accounting & Reporting beim börsennotierten Strumpfhersteller Wolford. Die studierte Betriebswirtin trägt die operative Verantwortung für das gesamte Spektrum der Finanzbuchhaltung.
Testphase
Wie das im Alltag funktioniert? „Mit Gelassenheit und mit einem Ehemann an der Seite, der voll und ganz hinter mir steht“, bringt Muthmann-Burkhardt zwei wichtige Faktoren auf den Punkt. Dennoch ließ sich die junge Mutter nach der Geburt Zeit, damit sich alles einspielen konnte. „Für mich war klar, zuerst zu schauen, ob mein Kind auch mitmacht.“ Sechs Monate nach der Geburt startete sie ihre Rückkehr ins Arbeitsleben mit Home Office und Teilzeit. Es war eine Art Testphase. Ein Versuch, die Verpflichtungen aus beiden Bereichen zu erfüllen, ohne eine davon zu vernachlässigen. Für ihre Tochter fand sie eine Betreuungseinrichtung in Dornbirn, in der sich das Kleinkind sehr wohlfühlt. „Luisa geht lachend hin und kommt lachend wieder heim“, kann sich Muthmann-Burkhardt mit einem guten Gefühl auf die Arbeit konzentrieren.
Qualität der Zeit
Nach und nach erhöhte sie ihre Arbeitszeit, bis sie wieder Vollzeit tätig sein konnte. Ein gutes Zeugnis stellt sie dabei auch ihrem Arbeitgeber aus. „Wolford hat flexibel auf meine ,Bedürfnisse‘ reagiert und durch die individuell angepassten Arbeitszeitmodelle diesen raschen Einstieg überhaupt erst möglich gemacht.“ Hinzu kommt, dass das Team um Muthmann-Burkhardt sehr gut eingespielt ist, dass jeder seine Aufgaben kennt und dass sie sich gegenseitig aufeinander verlassen können.
„Wenn ich dann zwischen 18 und 19 Uhr nach Hause komme, gehört die Zeit nur meiner Familie“, erzählt sie und betont: „Für mich ist klar, dass die Qualität der Zeit von Bedeutung ist, nicht die Quantität.“ Dasselbe gilt für die Wochenenden. Einzig am Sonntag nehme sie sich Zeit und erstellt einen Wochenplan. „Zeitmanagement ist alles“, sagt sie lachend und fügt hinzu: „Mir macht mein Job wahnsinnig viel Spaß. Ich gehe sehr gerne zur Arbeit.“ Nur freitags bleibt ihr Büro leer. Dann arbeiten Mama Nathalie und Töchterchen Luisa im Home Office. Die eine sitzt am PC, die andere malt. Und beide tun das, was sie gerne machen.
Insgesamt arbeiten beim Vorarlberger Skinwear-Produzenten Wolford derzeit 27 Mitarbeiter in Elternteilzeit, und zwar in elf individuell angepassten Arbeitszeitmodellen.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.