Von einfachen Verhältnissen zum Weltruhm

Der Vorarlberger Stardirgent feiert am Sonntag seinen 65. Geburtstag.
Darum geht’s:
- Manfred Honeck feiert seinen 65. Geburtstag.
- Honeck begann als Bratschist und wechselte später zum Dirigieren.
- Er ist Music Director des Pittsburgh Symphony Orchestra und hat mehrere Grammys gewonnen.
Schwarzach Der Lebensweg von Manfred Honeck begann am 17. September 1958 in Nenzing, wo er mit acht Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Seine Mutter starb 1965, als Manfred gerade 7 Jahre alt war, die Familie übersiedelte einige Jahre später nach Wien, der Vater wollte seinen Kindern die bestmögliche musikalische Ausbildung zukommen lassen. Ein Umstand, der seinen weiteren Lebensweg entscheidend prägte. Aber auch die Nähe zur Natur, die er in Vorarlberg kennenlernte, war und ist ihm wichtig und spiegelt sich bis heute in seiner Musikalität wider.

Honeck studierte Violine und Viola an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach seinem Studium begann er Anfang der 80er Jahre als Bratschist im Wiener Staatsopernorchester und wechselte später zu den Wiener Philharmonikern. Seine wahre Leidenschaft galt jedoch dem Dirigieren.
Seine Laufbahn startete er als Assistent von Claudio Abbado, es folgte die Leitung des Orchesters der Jeunesses Musicales. 1989 debütierte Honeck an der Volksoper mit der Fledermaus, anschließend wurde er Erster Kapellmeister am Opernhaus Zürich, wo er mit dem Europäischen Dirigentenpreis ausgezeichnet wurde. Nach Stationen beim MDR Sinfonieorchester und dem Oslo Philharmonic Orchestra wurde er zum Music Director des Swedish Radio Symphony Orchestra Stockholm ernannt.

Von 2007 bis 2011 war Honeck Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart, bevor er in der Saison 2008/09 Music Director des renommierten Pittsburgh Symphony Orchestra wurde. Diese Position hat er bis heute inne.
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Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult aller bedeutenden internationalen Klangkörper, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Wiener Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, das Orchestre de Paris und die Accademia di Santa Cecilia Rom sowie alle großen amerikanischen Orchester.

Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche Einspielungstätigkeit mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra, die mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet wurde. Alle SACDs von Reference Recordings haben hervorragende Kritiken erhalten. Nach zwei Grammy-Nominierungen für Dvořáks Achte Sinfonie und Janáčeks Sinfonische Suite aus Jenůfa in den Jahren 2015 und 2016 sowie für Bruckners Sinfonie Nr. 4 wurde im Januar 2018 Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 mit zwei Grammys für „Best Orchestral Performance“ und „Best Engineered Album, Classical“ ausgezeichnet. Die im Herbst 2018 erschienene Aufnahme mit Beethovens Eroica und dem Hornkonzert von R. Strauss wurde ebenfalls für zwei Grammys in den genannten Kategorien nominiert.

An der Metropolitan Opera in New York debütierte der leidenschaftliche Operninterpret im vergangenen Jahr mit Mozarts „Idomeneo“, das er als Bratschist bereits unter Nikolaus Harnoncourt, James Levine und Seiji Ozawa spielte, bevor er es selbst in Oslo, Kopenhagen und während seiner Zeit an der Stuttgarter Oper dirigierte.
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Aber auch seiner alten Heimat bleibt der Stardirigent verbunden. Seit vielen Jahren dirigiert der Vorarlberger alle zwei Jahre Mozarts Requiem in Vorarlberg, zunächst in Altach, dann in der Erlöserkirche in Lustenau. Im benachbarten deutschen Wolfegg fanden heuer bereits die 33. Internationalen Konzerte statt, denen Honeck trotz seiner internationalen Karriere seit über 20 Jahren die Treue hält, jungen Talenten eine Chance gibt und renommierte Orchester und Chöre in den ehrwürdigen Rittersaal und die barocke Pfarrkirche St. Katharina lockt.
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Trotz seiner Weltkarriere ist der sympathische Dirigent bescheiden geblieben: “Wir sind im Grunde genommen Diener. Ohne Beethoven, Mahler, Tschaikowsky würde unser Beruf wahrscheinlich gar nicht existieren.”