Solche Geschichten sind das, was bleibt

Mit einem rosaroten Haus macht Günther Bucher im Rahmen der “Emsiana” Geschichte erfahrbar.
Hohenems. Im Vorfeld des Festivals “Emsiana” ist die Kunst in Hohenems schon sichtbar. Für die Veranstaltung gestaltet der Künstler und Verleger Günther Bucher die Fassade des Hauses in der Marktstraße 48 um. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte Heinrich Fenkart hier. Er handelte nach eigenen Angaben mit den „schönsten Phonographen-Platten in ganz Mitteleuropa“. Aus dem Jahr 1908 stammt Fenkarts Annonce im Gemeindeblatt Hohenems, die Bucher als Grundlage für sein Wandbild verwendet.
Die Geschichte bleibt
Die Hausfront wird gänzlich in Rosa getaucht, darauf reproduziert der Künstler den Anzeigentext mittels eigens dafür kreierter Schriftart „Bucher Vergilius“. Das Gebäude wird zur überdimensionalen und unübersehbaren Leinwand. Das Kunstwerk bleibt bis zur denkmalschutzgerechten Sanierung des Hauses bestehen. Bucher erklärt hierzu: „Es ist ein Projekt, das den Wandel zeigt, auch die kommende Sanierung ist eine Entwicklung. Was aber alle Veränderungen übersteht und alles verbindet, ist die Geschichte. Die Geschichte bleibt.“
Die Hausfassade wird in einem unübersehbaren Rosa-Ton eingefärbt. Die Verwendete Schriftart hat Bucher selbst entwickelt. Der Name „Bucher Vergilius“ verweist auf den Dichter Vergil, den Bucher als geistigen Vater des Abendlandes sieht: „Ohne Vergils Schriften wäre unsere Kultur nicht möglich gewesen. Generell gilt, das Heutige und das Zukünftige ist nicht möglich ohne das Vergangene.“
Vor einer Woche begann Bucher mit der Bemalung und Beschriftung des Gebäudes. Ein Teil des Textes ist bereits lesbar. Wind und Wetter und die alte Baustruktur erschweren allerdings den Projektfortschritt. Bucher sieht dies gelassen: „Ideal wäre warmes, windstilles Wetter. Aber mit Unterstützung meines Künstlerkollegen Dietmar Fend mache ich weiter. Das Ergebnis wird bemerkenswert sein.”
Das Hohenemser Kulturfest „Emsiana“ findet vom 19. bis 22. Mai mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen statt.
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