Totgesagte leben eben lustiger

Kultur / 16.05.2016 • 20:42 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Jack Griss zeigt wieder einmal, wo es lang geht. Foto: Sams
Jack Griss zeigt wieder einmal, wo es lang geht. Foto: Sams

Beim Spielkreis steht die neue Komödie von Stefan Vögel auf den Programmzetteln.

Götzis. (vf) Was kann einem glücklichen Erben Schlimmeres passieren, als dass der oder die Totgeglaubte plötzlich wieder da ist und fröhliche Urstände feiert? Nicht viel. Vor allem dann nicht, wenn sich Erbe und Schwiegertochter schon mehr als zwei Jahre mit dem Geld des eben doch nicht Verstorbenen ein angenehmes Leben gegönnt haben.

Das sind genau die richtigen Voraussetzungen, aus denen der Vorarlberger Kabarettist und Bühnenautor Stefan Vögel die Mundart-Komödie „Walter ist wieder da!“ gestrickt hat. In alemannischer Erstaufführung ist das kleine feine Bühnenstück derzeit beim Spielkreis im Götzner Vereinshaussaal zu sehen und amüsiert das Publikum ganz zweifel- und fraglos.

Worum geht es eigentlich? Walter (der unvergleichliche Jack Griss) liegt seit mehr als zwei Jahren im Koma, nachdem ihm die Kellertreppe zum Verhängnis wurde. Sein Sohn Helmuth (der herrlich verzweifelte Manfred Kräutler) und dessen Frau (die wunderbar berechnende Karin Klas) haben in der Zwischenzeit die Welt bereist und ihr Leben genossen. Und als sie gerade kurz Zwischenstation zu Hause machen, ist Walter wieder da. Aufgewacht aus dem Koma, dank der täglichen, fürsorglichen Ansprache der Reinigungsfrau Ada (Pamela Neussinger, die ihren eigenen Plan verfolgt). Ada ist allerdings noch mit Ronnie (dem schnoddrigen Alexander Rapaic) verbandelt. Als aber Walter alle mit seiner Idee überrascht, mit der Hälfte seines Vermögens die „Wach auf“-Stiftung zu errichten, werden die Stiftungsvorstände in spe aktiv und das Stück nimmt unhaltbar an Fahrt auf.

Wirkung und Nebenwirkung

Und was gibt es in so einem Fall mehr zu sagen, als dass Hartmut Hofer, der hier Regie führte, eine kurzweilige und amüsante kleine Komödie auf die Bühne bringt. Sie lebt von der wirklich geschickten Regieführung, den kleinen Einfällen, dem Wortwitz Stefan Vögels und natürlich vom Spiel des gesamten Ensembles. Wer erben will bzw. sich nur einmal vorsichtshalber über Wirkungen und Nebenwirkungen informieren und sich dabei amüsieren möchte, der ist beim Spielkreis Götzis und dem Rückkehrer Walter richtig.

Noch zu sehen am 19. Mai, 20.30 Uhr und am 22. Mai, 18 Uhr, im Vereinshaussaal Götzis. Dauer: ca. 1,5 Stunden, www.spielkreis.at

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