Horror mit viel Blut und Finsternis

Kultur / 17.05.2016 • 19:26 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Angesiedelt ist der Horrorfilm „The Witch“ im Neuengland des 17. Jahrhunderts. Foto: Universal Pictures
Angesiedelt ist der Horrorfilm „The Witch“ im Neuengland des 17. Jahrhunderts. Foto: Universal Pictures

US-Regisseur Robert Eggers hat zwei Leidenschaften: Gruselgeschichten und Märchen.

HorroR. Der Norden Neuenglands ist so etwas wie Amerikas Hexentanzplatz – spätestens seit der Hinrichtung von 20 Menschen wegen Hexerei in Salem (Massachusetts) im Jahr 1692. Regisseur Robert Eggers ist in der Nähe aufgewachsen und seit seiner Kindheit von dem Thema fasziniert. Aus seinen Obsessionen und Albträumen, aber auch seinen umfangreichen Recherchen hat er nun sein Erstlingswerk gemacht. „The Witch“ ist ein Horrorfilm mit viel Blut und Finsternis. Für diese Leistung wurde der Nachwuchsfilmer, der auch das Drehbuch verantwortete, beim Sundance Festival 2015 mit dem Regiepreis geehrt. Am Donnerstag kommt das Werk, das nichts für schwache Nerven ist, ins Kino.

Angesiedelt ist „The Witch“ im Neuengland des 17. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht das tiefgläubige Ehepaar William (Ralph Ineson) und Katherine (Kate Dickie), das mit seinen fünf Kindern seine Siedlergemeinschaft verlässt, um weit entfernt vom vermeintlich gottvergessenen Dorf am Rande eines Waldes ihre Farm zu errichten. Doch schon bald häufen sich in dem vermeintlichen Refugium die Vorkommnisse: Die Ernte geht ein, die Tiere verhalten sich merkwürdig. Schließlich verschwindet in einer der beeindruckendsten Szenen des Films auch noch das Baby vor den Augen der pubertierenden Schwester Thomasin (Anya Taylor-Joy).

Der Verlust des Kindes trifft die Hinterbliebenen. Sowohl der christliche Glaube als auch der Familienzusammenhalt drohen zu zerbrechen, spätestens als die Zwillinge Jonas (Lucas Dawson) und Mercy (Ellie Grainger) Thomasin der Hexerei bezichtigen und auch Sohn Samuel im Wald verschwindet.

Authentische Kostüme

Robert Eggers hat sich nach eigenen Worten sehr um das richtige Setting bemüht, tatsächlich wirken die Kostüme äußerst authentisch. Für die Dialoge hat der Regisseur unter anderem die Protokolle der Hexenprozesse von Salem studiert und viele Zitate aus zeitgenössischen Schriften entnommen.

Selbst in der Übersetzung ahnt man die historische Ausdrucksweise. Das novembrige Grau und die vielen nächtlichen Szenen schaffen dazu eine gruselige Grundstimmung.

Filminfos

» Regie: Robert Eggers
» Hauptdarsteller: Anya Taylor-Joy, Ralph Ineson, Kate Dickie, Harvey Scrimshaw, Lucas Dawso

» läuft ab 19. Mai im Kino

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