Von unserem Weg im Leben und den Dingen, die wirklich wichtig sind

Team um Maren Ade hofft auf eine kleine Sensation bei den
Filmfestspielen.
Cannes, Wien. In Österreich kommt Peter Simonischek in diesem Sommer erneut groß raus, der einstige Jedermann der Salzburger Festspiele springt als Prospero in der „Sturm“-Produktion ein. International könnte sich für ihn etwas beim Filmfestival in Cannes ausgehen. Die deutsche Regisseurin Maren Ade gilt mit ihrer Tragikomödie „Toni Erdmann“, in der Simonischek die Hauptrolle spielt, als große Favoritin auf die Goldene Palme. Tatsächlich ist „Toni Erdmann“, koproduziert von der Wiener coop99, ein so humorvolles, trauriges und kluges Werk, wie man es nur selten im Kino sieht. Ein Film, der viel über die Beziehungen von Eltern und ihren Kindern erzählt, von unserem Weg im Leben und den Dingen, die wirklich wichtig sind. Im Mittelpunkt stehen ein Vater und seine Tochter, die sich im Laufe der Jahre entfremdet haben und eine Chance für einen Neuanfang erhalten.
Nicht immer triumphieren bei Filmfestivals die offensichtlichen Favoriten. Weitere Kandidaten für die Preise, die am Sonntag vergeben werden, sind gesellschaftskritische Werke aus Rumänien: Cristi Puiu erzählt in „Sieranevada“ von einer Familie, die bei der Trauerfeier für den Vater zusammenkommt. Dabei entwirft er ein komplexes Bild des Landes. Christian Mungiu zeichnet in „Bacalaureat“ das Porträt einer korrupten Gesellschaft.
Weit oben in der Kritikergunst liegen aber auch der brasilianische Beitrag „Aquarius“ von Kleber Mendonca Filho über eine Frau, die sich einem Immobilienhai widersetzt.
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