Versuche, sich aus dem Hamsterrad zu befreien

Roman. (jal) Charles Bukowski schuf eine Geschichte mit starken und unverkennbaren autobiographischen Zügen und ein hartes, aber auch anrührendes Portrait. Mit seinem literarischen Alter Ego, Henry Chinaski, schildert er das Leben eines Außenseiters. Chinaskis Eskapaden machen ihn nicht unsympathisch, im Gegenteil, sie erzählen von Versuchen, sich dem Hamsterrad des Arbeitsalltags zu entziehen.
In gelungenen Episoden beschreibt der Autor oftmals tragikomisch
das Leben des Briefzustellers Chinaski, der seine Zeit am liebsten mit Sportwetten und exzessivem Alkoholkonsum verbringt. Chinaski will seinen ureigenen Rhythmus leben und muss sich ständig gegen die Versuche seiner Umwelt wehren, ihm ein Leben aufzuzwingen, das er so nicht führen will. Bukowski schildert das Scheitern des Einzelnen – ohne Pathos und Romantik. „Der Mann mit der Ledertasche“ ist das erste Werk des Autors. Es lohnt sich, es nachzulesen.
Charles Bukowski: „Der Mann mit der Ledertasche“, Kiwi Verlag, 208 Seiten. Empfohlen von Jodok Dorner (25), Sozioökonomie-Student, Wien.
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