Erst Licht bringt Vielfalt in den Alltag

Werkraum Bregenzerwald sorgt für Erhellendes.
andelsbuch Einfach ist das Thema nicht und deshalb begaben sich nunmehr auch Spezialisten der Bregenzer Festspiele in den Bregenzerwald. Die Lösungen werden allerdings nicht auf dem Tablett angeboten, der Besucher der Ausstellung „Licht“ soll selbst kreativ werden. Sie wurde gestern Abend im Werkraumhaus in Andelsbuch eröffnet.
Am Anfang der Überlegungen stand, wie sich die Lichtdesignerin Anna Claudia Strolz erinnert, die Tatsache, dass man heutzutage nicht mehr einfach in ein Geschäft gehen kann, um eine Glühbirne zu erwerben, mit der man den gewünschten Effekt erzielt. Die gute alte Glühbirne ist mehr oder weniger Geschichte, das Ersatzangebot ist aber derart umfangreich, dass der Konsument, der seinen Alltag erhellen will, damit rasch überfordert ist. Der Werkraum will Abhilfe schaffen, und zwar höchst professionell und zugleich spielerisch. Womit wir bei den erwähnten Bühnendesignern sind, zu denen sich das Gestaltungsbüro Reinhard Gassner gesellte, das die Beziehungen zwischen Licht, Raum und Exponat veranschaulicht.
Kunst- und Tageslicht
Das Besondere daran ist, dass jenes Tageslicht, das bereits in der Architektur von Peter Zumthor Berücksichtigung findet, neben dem Kunstlicht zum eigentlichen Thema wird. Nicht umsonst empfehlen die Ausstellungsmacher den Besuch zu verschiedenen Tages- oder gar Jahreszeiten. Präsentiert bzw. ins Licht gestellt werden selbstverständlich auch dieses Mal Objekte und Produkte aus Bregenzerwälder Handwerksbetrieben. Das sind Stühle, Tische, Liegen, Vitrinen, Kisten, aber auch Armaturen, Behältnisse verschiedener Art, Spielzeug, Schmuck und Lampen.
Versuche
An mehreren Stationen der Ausstellungen können Versuche durchgeführt werden, die von Georg Bechter, Anna Claudia Strolz und Reinhard Gassner entwickelt wurden. Neue Lichttechnologien, etwa LED oder OLED, eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten, sie sind ein komplexes Thema. Dass sich der Alltag unter einer warmen Lichtquelle anders anfühlt als unter einer kalten, ist nur eines davon. Vor allem auch Familien dürfte es interessieren, dass sich der Besuch im Werkraum nun auch ein wenig wie ein Abstecher ins Naturkundemuseum anfühlt, wo sich Groß und Klein ja gern in den Kojen mit angewandter Physik aufhalten. Die Handwerker wollen natürlich Mehrwert und Nutzen schaffen und tun es auch. VN
„Der Besucher erfährt, welche vielfältigen Möglichkeiten Licht bietet.“
Die Ausstellung wurde gestern Abend eröffnet und ist bis 26. Mai im Werkraumhaus in Andelsbuch zu sehen, Di bis Sa, 10 bis 18 Uhr: www.werkraum.at