Berlin Eine verschollen geglaubte Komposition von Kurt Weill (1900-1950) ist in einem Berliner Archiv wiederentdeckt worden. Wie die New Yorker Weill-Stiftung mitteilte, hatte der Musiker das Stück für seine Frau Lotte Lenya komponiert. Sie sang es im November 1931 bei einer Revue, suchte in den 1960er-Jahren aber vergeblich nach der Handschrift. „Unauffindbar. Wird wohl in irgendeinem Keller vergraben sein“, notierte sie nach Angaben der Stiftung.
„Der Fund ist eine kleine, aber echte Sensation“, erklärte der Musikwissenschaftler Elmar Juchem. Weill war durch seine Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht und der „Dreigroschenoper“ sowie „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ berühmt geworden. 1933 floh er vor den Nazis und emigrierte 1935 in die USA, wo er am Broadway großen Erfolg hatte.