Linz Neben einer Dauerausstellung und aktuellen Schauen sollen in der kommende Woche zu eröffnenden „Schule des Ungehorsams“ in der Linzer Tabakfabrik Workshops, Themenabende oder Diskussionen zum Thema Ungehorsam stattfinden. Ungehorsam muss kultiviert werden, um damit konstruktives Einmischen zu ermöglichen – soweit der Lehrplan der Schule. Haderer will Künstler, Historiker oder Philosophen einladen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Schule des Ungehorsams soll aber auch als Wanderakademie auf Reisen gehen.
Dazu Haderer: „Wir wollen diese zwei Pole – Gehorsam und Ungehorsam – auf ihre Strahlkraft abklopfen und das alles mit künstlerischen Mitteln transportieren. Wir wissen, was alles in der Vergangenheit mit dem Begriff Gehorsam an Scheußlichkeiten passiert ist, aber wir wissen auch, dass Ungehorsam per se keine Weltformel ist, sondern in Verblödung endet. Wir wollen nicht Ungehorsam lehren, sondern ihn kultivieren. Ich verstehe sehr gut, dass viele Menschen unzufrieden sind mit dem Zustand unserer Gesellschaft und deswegen auf die Straße laufen und protestieren. Aber das ist mir zu wenig. Ich möchte, dass man eine einfache Sprache findet, um mit den Menschen in Kontakt zu treten. Das mache ich mit meiner Arbeit seit Jahrzehnten. Wir wollen Menschen dazu ermutigen, sich einzumischen und mitzumachen.“
Teil des Projekts ist zudem ein Galeriebetrieb: Im „Ölhades“ werden dauerhaft Ölgemälde Haderers zu sehen sein sowie seine jeweils neuen Arbeiten. Daneben gibt es eine aktuelle Ausstellung, zum Start zeigt die Schau „Endlich Zeitreise möglich“ die besten Cover des deutschen Satiremagazins Titanic.
„Wir wissen, dass Ungehorsam per se keine Weltformel ist, sondern in Verblödung endet.“