Museen im Fokus
Allerorts stellen die Museen nun die Programme für das kommende Jahr vor. Österreichs erstes Haus, das Kunsthistorische Museum in Wien, punktet mit Bruegel d. Ä. in einem einzigartigen Umfang, der auf die Sammlung und die gut geführten Forschungen zurückzuführen ist. Mit der Art, wie Generaldirektorin Sabine Haag die Alten Meister mit zeitgenössischer Kunst zu konfrontieren versteht, werden auch Zweifel zerstreut, ob sich das große Haus, das im Grunde die Historie zu behandeln hat, da nicht zu weit hinauslehne.
Ein Weißbuch für die Bundesmuseen, das Kompetenzen und Strukturen und vor allem Problemfelder in den Strukturen sowie notwendige Reformbedürfnisse aufzeigt, liegt seit einigen Monaten auf. Was eine von Kulturminister Thomas Drozda eingesetzte Expertengruppe aufgezeigt hat, der etwa auch der aus Vorarlberg stammende ehemalge KUB- und Mumok-Direktor Edelbert Köb angehört, wird unter ihm nicht mehr oder jedenfalls nicht bald umgesetzt werden. Die SPÖ ist nach der Regierungsbildung in der Opposition.
Drozda ist/war somit jener Minister, der in kürzester Zeit, das heißt in etwa eineinhalb Jahren, die meisten Neubesetzungen vorgenommen hat. Stella Rollig muss als Nachfolgerin von Agnes Husslein am Belvedere nun endlich etwas liefern, bis Bogdan Roscic zeigen kann, inwieweit er die Staatsoper umkrempelt, dauert es allerdings noch. Er beginnt erst im Jahr 2020. Sabine Haag, die im KHM wesentliche Strukturen verbessert hat, gegen Eike Schmidt auszutauschen, der gerade erst die Uffizien in Florenz übernommen hatte und dort nun wieder davonläuft, zählt zu den am wenigsten nachvollziehbaren Personalentscheidungen des scheidenden Ministers.
Christa Dietrich
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