Videos, Keramik und ein Labor

Kunstraum Dornbirn zeigt 2018 drei Einzelausstellungen und das „Heimspiel“.
Dornbirn Der Kunstraum Dornbirn präsentierte das Jahresprogramm 2018, in dem sowohl internationale als auch heimische Künstler vertreten sind. Auf dem Programm stehen drei Einzelausstellungen und das bekannte Ausstellungsformat unter dem Titel „Heimspiel“.
Die Frühjahrsausstellung bestreitet Künstlerin Shirin Neshat. Die im Iran geborene und in New York lebende, international renommierte Künstlerin beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der gesellschaftlichen und politischen Situation ihrer Heimat mit besonderem Blick auf die Stellung der Frau in islamischen Gesellschaften. Parallel thematisiert Shirin Neshat die Widersprüche und Spannungen zwischen Orient und Okzident und setzt sich dabei mit Zensur, Gewalt, Krieg und Unterdrückung auseinander. Ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet und unter anderem während der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel präsentiert. In der ehemaligen Montagehalle werden außerdem drei Videoarbeiten aus der aktuellen Werkserie gezeigt.
Der gebürtige Tiroler Thomas Feuerstein, dem die Sommerausstellung gewidmet ist, arbeitet mit faszinierenden künstlerischen Versuchsanordnungen an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Ausdrucksmöglichkeit, angewandter Wissenschaft und praktischer Philosophie. In seinen Projekten verschränkt er Erkenntnisse aus Philosophie, Kunstgeschichte und Literatur mit Biotechnologie, Ökonomie und Politik zu einem künstlerischen Narrativ, das Fragen nach existenziellen Grundparametern und dem Ursprung des Lebens verhandelt. Das Projekt „Prometheus Delivered“ ist eine raumgreifende Laborinstallation, in der ein komplexer Transformationsprozess anorganische Materie in organisches Gewebe verwandelt.
Größte Keramikskulptur
Im Herbst zeigt der Kunstraum eine monumentale Keramikarbeit des Tiroler Künstlers Elmar Trenkwalder. Seine Skulpturen erinnern in ihrer Struktur ebenso sehr an prunkvolle Barock- und Rokokoarchitektur wie an indische Tempel oder spätgotische Ornamente. Die von Details überbordenden Gebilde sind jedoch keine sakralen Heiligenschreine, sondern utopische Bilderkosmen, deren Gestalten aus einer Welt der Fantasie und der Träume stammen. Für die Ausstellung im Kunstraum hat Trenkwalder die bisher größte Keramikskulptur innerhalb seines Gesamtwerks geschaffen.
Die vierte und letzte Ausstellung des Jahres unter dem Motto „Heimspiel“ ist das bekannte, regional verankerte Ausstellungsformat, das im Dreijahresrhythmus eine Momentaufnahme des künstlerischen Schaffens der zeitgenössischen Ostschweizer, Liechtensteiner und Vorarlberger Kunstszene ermöglicht.
Kunstraum 2018
Frühjahrsausstellung Shirin Neshat – „Illusions&Mirrors/Roja/Sarah“, Eröffnung: 22. März
Sommerausstellung Thomas Feuerstein – „Prometheus Delivered“, Eröffnung: 7. Juni
Herbstausstellung Elmar Trenkwalder, Eröffnung: 13. September
Vierte Ausstellung „Heimspiel“, Eröffnung: 13. Dezember