Den Festspielen bleibt sie erhalten

Die Vorarlberger Mezzosopranistin Clara Corinna Scheurle wird mit dem Wagner-Stipendium ausgezeichnet.
Bregenz, Feldkirch Im letztjährigen „Figaro“ der Bregenzer Festspiele hat sie als Marcellina überzeugt, nun wurde sie ausgezeichnet: Der Vorstand des Richard-Wagner-Verbandes Vorarlberg hat unter Vorsitz von Peter M. Stemberger das heurige Wagner-Stipendium an die 1991 in Badenweiler im Schwarzwald geborene, in Vorarlberg aufgewachsene Mezzosopranistin Clara Corinna Scheurle vergeben. Sie erhält damit zusammen mit über 200 Stipendiaten aus der ganzen Welt im kommenden Sommer die Möglichkeit zum Besuch von drei Opern von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen, darunter ist auch die diesjährige Neuinszenierung von „Lohengrin“.
Start in „Anatevka“
Als Tochter der ungarischen Pianistin Anna Adamik, die seit 1997 am Landeskonservatorium Feldkirch eine Klavierklasse unterrichtet, und eines musikverständigen deutschen Vaters absolvierte Clara Corinna Scheurle ihren Schulabschluss am Musikgymnasium Feldkirch. Ihre ersten Bühnenerfahrungen machte sie 2009 beim Musiktheater Vorarlberg in Götzis als Zeitel in „Anatevka“ und zwei Jahre später als Minnie Fay in „Hello Dolly“. Nach ihrem Schulabschluss zog sie im Alter von 19 Jahren nach Berlin, um dort klassischen Gesang zu studieren. Eigentlich hatte Clara Corinna Scheurle schon als Kind den Wunsch, Tänzerin zu werden, ließ sich auch in den Jahren 1997 bis 2010 intensiv im klassischen Ballett und Jazztanz ausbilden. Mit der Zeit nahm dann aber doch das Singen die wichtigere Rolle in ihrem Leben ein. So schloss sie ihre Gesangsausbildung 2015 am Musiktheater „Universität der Künste“ Berlin mit dem Bachelor ab und im Vorjahr an der Bayerischen Theaterakademie August Everding mit dem Master. Außerdem nahm sie regelmäßig an internationalen Meisterkursen und Wettbewerben teil.
Rolle in „Beatrice Cenci“
In ersten kleineren Rollen war Clara Corinna Scheurle, die neben deutsch auch fließend ungarisch und englisch spricht, ab 2014 auf Bühnen in Potsdam, Rheinsberg, Berlin und München zu erleben. Im vergangenen Sommer erregte sie als optisch aufgedonnerte, stimmlich und komödiantisch überragende Marcellina in Mozarts Werk „Le nozze di Figaro“ beim Opernstudio der Bregenzer Festspiele im Theater am Kornmarkt viel Aufsehen. Bereits am 18. April dieses Jahres steht ein Liederabend in der Opéra de Lille (Frankreich) zusammen mit ihrer Klavierpartnerin Akemi Murakami an, im kommenden Sommer wird sie am 30. Juli bei einer der drei Aufführungen der Hausoper der Bregenzer Festspiele mitwirken, „Beatrice Cenci“ von Berthold Goldschmidt.
Erst vor Kurzem hat die Preisträgerin einen weiteren Karriereschritt absolviert: Clara Corinna Scheurle ist im Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden in Berlin angestellt. VN
Mit „Beatrice Cenci“ werden die Bregenzer Festspiele heuer am 18. Juli eröffnet. Im Opernstudo steht Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ auf dem Programm.