Küstenwechsel für Österreicher

Max Hollein wird Direktor am New Yorker Metropolitan Museum.
New York Den Sprung über den großen Teich hat er schon vor zwei Jahren gewagt, nun setzt Max Hollein zum Küstenwechsel an: Der Wiener Museumsmanager, der seit 2016 dem Fine Arts Museum in San Francisco vorsteht, wird ab Sommer das renommierte Metropolitan Museum in New York leiten. Es ist der nächste Schritt auf der Karriereleiter für den 48-Jährigen, dessen Vita sich beeindruckend liest. Nachdem er Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte studierte, zog es ihn bereits ein erstes Mal in den Big Apple, wurde er doch Projektleiter für Ausstellungen am Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Später war er unter anderem für den Aufbau der Ausstellungshallen Deutsche Guggenheim Berlin und Guggenheim Las Vegas sowie die Eröffnungsaktivitäten des Guggenheim Museum in Bilbao verantwortlich. Nachdem er 2000 den amerikanischen Pavillon bei der Architekturbiennale Venedig kuratierte, übernahm er sein erstes großes Haus: Er kam an die Spitze der Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2006 erweiterten die Direktion des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung seinen Aufgabenbereich.
Nun stehen für Hollein neue Aufgaben an: Immerhin gehört das 1870 gegründete Metropolitan Museum, kurz Met genannt, zu den bekanntesten Häusern weltweit und umspannt mehr als 5000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Das jährliche Budget liegt bei mehr als 300 Mill. Dollar, insgesamt beschäftigt das Met 2200 Mitarbeiter und zeigt an seinen drei Standorten etwa 60 Sonderausstellungen pro Jahr. Zuletzt verzeichnete man mit rund sieben Millionen Besuchern einen Rekord.
Negative Schlagzeilen
Das Haus machte aber auch negative Schlagzeilen: Ein hoher Schuldenstand sowie die Absage eines geplanten Anbaus sorgten für Kritik. Im Sommer 2017 legte der Brite Thomas Campbell schließlich den Direktionsposten zurück. Auf Hollein, mit dessen Einstieg die lange Suche nun endete, kommt also einiges an Arbeit zu. „Es ist eine außerordentliche Möglichkeit und eine solche Chance, nicht nur persönlich, sondern auch in Bezug auf die Entwicklung von Museen, gerade in diesem bedeutenden Museum arbeiten zu können“, erklärte er. Über Inhaltliches wolle er noch nicht sprechen. Am Mittwoch wollte er nach New York fliegen, um sich den Mitarbeitern vorzustellen. „Ich beginne im August in New York. Bis dahin mache ich auf keinen Fall irgendwelche Ankündigungen“, sagt Hollein. Er will aber an dem Kurs festhalten, das Thema „Diversity“ in Ausstellungen zu integrieren.
„Ich beginne im August. Bis dahin mache ich auf keinen Fall irgendwelche Ankündigungen.“